Lysosomen-Experte erhält Heisenberg-Professur – UA Ruhr Berufung

Zelle als Recyclingzentrum: Prof. Dominic Winter erforscht, wie’s funktioniert. (Bild: © UDE/Anke Waelischmiller)

Prof. Dominic Winter erforscht, wie das „Recyclingzentrum“ der Zellen funktioniert – und wie Defekte in seiner Zusammensetzung etwa bei Krebs eine Rolle spielen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat Winter für seine Forschung mit einer Heisenberg-Professur ausgezeichnet.

Winter vertritt die Professur für ‚Onkologische Proteometabolomik‘ am Research Center One Health Ruhr der Universitätsallianz Ruhr und an der Fakultät für Medizin der Universität Duisburg-Essen. Er und seine Forschungsgruppe nehmen an der Universität Duisburg-Essen (UDE) die Lysosomen mit der Massenspektrometrie unter die Lupe. Sie messen, wie viele Proteine dort vorkommen, wo sie sich genau befinden, wie lange sie halten und wie sie zusammenarbeiten. Proteine sind für fast alle biologischen Prozesse zentral – auch beim Entstehen von Krebs. „Je mehr wir über den Stoffwechsel der Krebszellen wissen, desto besser können wir sie bekämpfen. Wir analysieren unter anderem, welche Proteine in den Zellen über- und unterexprimiert sind. Diese Information hilft uns unter anderem, die molekularen Mechanismen zu verstehen, die dem Krebs zugrunde liegen“, erklärt der 44-Jährige.

Beantwortung lysosomenbezogener biologischer Fragen

Neben der Massenspektrometrie führen UDE-Professor Winter und sein Team biochemische, zell- und molekularbiologische Experimente durch. „Die Versuche ermöglichen uns, lysosomenbezogene biologische Fragen mit aktuellsten analytischen Methoden zu analysieren. Wir sind damit zu einer der weltweit führenden Gruppen in der massenspektrometrischen Untersuchung von Lysosomen geworden.“

Nach seinem Biotechnologie-Studium an der Technischen Hochschule Bingen (2001-2005) wurde Winter an der Universität Heidelberg 2008 mit höchstem Lob im Fach Biologie promoviert. Von 2009 bis 2012 forschte er in den USA als Postdoctoral Fellow an der Harvard Medical School, Boston. Zurück in Deutschland leitete er ab 2012 eine Forschungsgruppe am Institut für Biochemie und Molekularbiologie der Universität Bonn, wo er 2020 zum Akademischen Rat auf Zeit berufen wurde. Seine Forschung wurde mehrfach ausgezeichnet und gefördert, zuletzt mit der Heisenberg-Professur.