Männergesundheit als Aktien-Investments?17. November 2021 Andreas Scharf, Investment Analyst Healthcare bei apoAsset. Foto: apoAsset Manche Krankheiten treffen häufiger oder ausschließlich die Männer. Warum das an der Börse und bei Gesundheits-Unternehmen eine wachsende Rolle spielt, erklärt Andreas Scharf, Investment Analyst Healthcare der apoAsset. Die Lebenserwartung von Männern in Deutschland steigt zwar stetig, doch Frauen leben im Schnitt fünf Jahre länger. In Russland und anderen Ländern sind es teilweise sogar zehn Jahre mehr. Das liegt unter anderem an der Lebensweise. Auch wenn es viele gesundheitsbewusste Männer gibt, können sie – rein statistisch betrachtet – von Frauen viel lernen: Sie ernähren sich tendenziell besser, haben ein gesünderes Gewicht, rauchen und trinken weniger und gehen häufiger zur Vorsorge. Junge und etablierte Gesundheits-Unternehmen haben daher die Männer als Zielgruppe für sich entdeckt. Und durch den demografischen Wandel steigt auch die Zahl der Fälle, um die es geht. Dem Herzrhythmus auf der Spur Über zwei Drittel der Männer wiegen laut RKI zu viel, daher kommen auch Herzinfarkte bei ihnen doppelt so häufig vor wie bei Frauen. Herz- und Lungenprobleme sind ohnehin die häufigsten Todesursachen bei Männern. Besonders innovativ hilft dabei das digitale Gesundheitsunternehmen iRhythm, das Herzrhythmusstörungen über ein Pflaster aufzeichnet und auswertet. Die Ergebnisse gehen digital an die behandelnden Ärztinnen und Ärzte. Gesteuert wird das Ganze über eine App. Gendefekte schwieriger ausgleichbar Von Natur aus können Männer Gendefekte weniger gut ausgleichen. Auf dem X-Chromosom liegen die meisten Gene. Frauen können hier einen möglichen Defekt durch ihr zweites X-Chromosom, das Männer nicht haben, leichter wettmachen. Das Biotech-Unternehmen Invitae ist auf entsprechende diagnostische Gentests spezialisiert. Sie liefern wertvolle Informationen und Daten, um genetisch bedingte Krankheiten möglichst früh erkennen und therapieren zu können. 20 Prozent mehr Männer erkranken weltweit an Krebs Abgesehen von den Krebserkrankungen der Geschlechtsorgane und der weiblichen Brust erkranken Männer 1,7-mal häufiger an Krebs als Frauen. Vor allem Malignome in der Lunge, Dickdarm/Enddarm und der Niere treten signifikant häufiger bei Männern auf. Die Weltgesundheitsorganisation WHO geht davon aus, dass über 30% aller weltweiten Krebsfälle durch ungesunde Gewohnheiten entstehen. Hinzu kommen Erkrankungen an der Prostata, Harninkontinenz oder Haarausfall, die häufiger bei Männern auftreten, oder – wie im Fall der erektilen Dysfunktion – nur bei Männern. Viel mehr als Viagra Das wohl bekannteste „Männermedikament“ Viagra des Pharmakonzerns Pfizer war jahrelang ein Blockbuster mit Milliardenumsätzen, ehe es durch Generika zusätzliche Konkurrenz erhielt. Weniger spektakulär, aber ebenso wichtig sind Unternehmen wie der schwedische Bestrahlungsspezialist Elekta. Dieser ermöglicht beispielsweise die so genannte Brachytherapie gegen Prostatakrebs. Dabei werden Implantate in die Prostata eingesetzt, die Tumorzellen aus sehr kurzer Distanz bestrahlen. Ein innovatives Beispiel ist auch das dänische Medizinprodukte-Unternehmen Coloplast A/S. Es verfügt über 4.000 Patente für Stoma- und Kontinenzversorgung, Wundversorgung und Urologie und wächst in dieser Nische weltweit. Erfolgreich ist auch das Medizintechnik-Unternehmen Axonics, das implantierbare Geräte zur Behandlung von Blasen- und Darmfunktionsstörungen entwickelt hat. Damit werden im Körper diejenigen Nerven stimuliert, die Blase und Enddarm steuern. Da viele typische Männerkrankheiten in höherem Alter auftreten, steigt mit der zunehmenden Lebenserwartung, speziell in den entwickelten Ländern, fast zwangsläufig die Zahl der potenziellen Patienten. Damit ist dieses Segment auch wirtschaftlich ein wichtiger Markt. (apoAsset/ms)
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