Marktzugang China: Zeiss Meditec erwägt Produktverlagerung18. Dezember 2025 Der Thüringer Medizintechnik-Konzern Carl Zeiss Meditec gab eine verhaltene Prognose für das im Oktober begonnene neue Geschäftsjahr ab. Symbolbild.©Miha Creative-stock.adobe.com Die Carl Zeiss Meditec AG gehört zu den umsatzstärksten Unternehmen in Ostdeutschland. Nach einem soliden Geschäftsjahr bleiben für den börsennotierten Konzern China und die USA eine Herausforderung. Der Thüringer Medizintechnik-Konzern Carl Zeiss Meditec stellt sich im neuen Geschäftsjahr auf schwierige Bedingungen auf wichtigen Auslandsmärkten wie China und die USA ein. In China werde die Zulassung neuer Produkte durch staatliche Vorgaben immer schwieriger, sagte Finanzvorstand Justus Felix Wehmer bei der Vorlage der Geschäftsbilanz für 2024/25 in Jena. Um den Zugang auf den weltweit größten Markt für Augenheilkundeprodukte zu sichern, werde derzeit die Verlagerung bestimmter Produkte in chinesische Fertigungsstätten von Carl Zeiss Meditec geprüft. Es sei jedoch zu früh zu sagen, ob und welche Auswirkungen das auf andere Standorte des Konzerns habe, sagte Wehmer der Deutschen Presse-Agentur. „Die internationalen Spielregeln ändern sich massiv. Das erzwingt von uns zu handeln.“ Das gelte auch für den US-Markt mit immer neuen Entwicklungen in der Zollpolitik. Vorstand bei Geschäftsprognose vorsichtig Die Carl Zeiss Meditec AG, die sich nach wenigen Monaten im Amt von Vorstandschef Maximilian Foerst überraschend zum Jahresende trennt (wir berichteten), gehört zu den umsatzstärksten Industrieunternehmen in Ostdeutschland. Beschäftigt werden im In- und Ausland rund 5800 Mitarbeiter, die Laser, OP-Mikroskope, Geräte sowie künstliche Linsen zur Behandlung von Augenerkrankungen herstellen. Zeiss Meditec ist im MDax der Frankfurter Börse notiert. Trotz zweistelliger Zuwachsraten beim Auftragseingang sowie soliden Ergebnissen 2024/25 gab der Vorstand eine verhaltene Prognose für das im Oktober begonnene neue Geschäftsjahr ab. Erwartet werde ein Umsatzanstieg „im mittleren einstelligen Prozentbereich“ und damit etwa 2,3 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern soll steigen, bei einer Marge von bis zu 11,5 Prozent. Wehmer begründete das vor allem mit den internationalen Marktrisiken. „Wir sind bewusst lieber vorsichtig.“ Insgesamt werde angesichts einer alternden Bevölkerung in vielen Ländern mit einem großen Bedarf an Geräten und Hilfsmitteln für Augenbehandlungen gerechnet. Rückblick auf das Geschäftsjahr 2024/25 Im Geschäftsjahr 2024/25 erwirtschaftete Carl Zeiss Meditec ein Umsatzplus von 7,8 Prozent auf rund 2,23 Milliarden Euro. Der Gewinn nach Steuern verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr von 178,7 Millionen auf 141,2 Millionen Euro – laut Wehmer vor allem durch Währungsverluste. Die Dividende der Aktionäre soll sich leicht von 0,60 auf 0,55 Euro pro Aktie verringern. Der Auftragseingang entwickelte sich mit einem Plus von 18,2 Prozent auf rund 2,3 Milliarden Euro im vergangenen Jahr gut. Der Auftragsbestand belaufe sich auf 380 Millionen Euro – ein Plus von 16,1 Prozent.
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