Matheis: Transplantationsbeauftragte freistellen11. Januar 2019 Günther Matheis, Präsidenz der Landesärztekammer Rheinland-Pfalz. Foto: LÄK RLP In Deutschland sind 2018 die Organspendezahlen insgesamt gestiegen – nicht so in Rheinland-Pfalz. Landesärztekammer-Präsident Dr. Günther Matheis führt dies zum Teil auf den schweren Stand der Transplantationsbeauftragten zurück und appelliert, diese für ihre Aufgaben freizustellen. Die Organspendezahlen sind laut dem neuen Bericht der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) in Rheinland-Pfalz erneut gesunken – auch wenn die Zahl insgesamt im Bundesgebiet gestiegen ist. Den regionalen Rückgang bedauert die Landesärztekammer Rheinland-Pfalz. „So sehr wir uns alle auch um Aufklärung bemühen und so sehr wir viele Verbesserungen initiieren: Die Zahl der Organspenden geht seit Jahren zurück. Und das stimmt sehr bedenklich“, erklärt Landesärztekammer-Präsident Matheis. „All unsere gemeinsamen Bemühungen bringen bislang nicht den Erfolg, den wir uns aus medizinischer Sicht wirklich wünschen“, fügt er hinzu. Daher sei auch die rasche Umsetzung der gesetzlichen Regelungen nötig, die mit dem Landesausführungsgesetz zum Transplantationsgesetz nun in Kraft getreten sind. Schließlich seien die Transplantationsbeauftragten in den Krankenhäusern von zentraler Bedeutung. Deshalb sei es richtig, diese mit besseren Arbeitsbedingungen wie Freistellungen zu unterstützen und den Krankenhäusern herfür auch eine angemessene Finanzierung zur Verfügung zu stellen. Matheis: „Stellung, Qualifikation und Wertschätzung der Transplantationsbeauftragten in den Krankenhäusern müssen erhöht werden.“ Es könne nicht sein, dass Transplantationsbeauftragte ihre Aufgaben zusätzlich zu ihrer normalen Kliniktätigkeit leisten müssen. Für den Ärztekammer-Präsidenten ist deshalb auch klar: „In den Kliniken muss es zu einem Paradigmenwechsel kommen, damit die Aufgaben so wahrgenommen werden können, wie der Gesetzgeber und auch die ärztlichen Körperschaften dies wünschen.“ Geschehe dies nicht, dann „laufen auch diese Lösungsansätze zur Förderung der Organspende ins Leere“, so Matheis. Kliniken, die der neuen Regelung nicht nachkommen, müssten auch mit Sanktionen rechnen, fordert er. Um die Organspende zu fördern, sei aber auch ein Systemwechsel hin zu einer Widerspruchslösung ein richtiger und notwendiger Schritt. Matheis: „Ich finde, es ist Zeit, darüber offen und ehrlich zu reden und für eine transparente Debatte über die Organspende und die Einführung der erweiterten Widerspruchslösung bereit zu sein.“ Aus medizinischer Sicht wäre aus Matheis’ Sicht die Widerspruchslösung ein wichtiger Schritt, damit Schwerstkranken auf der Warteliste rascher geholfen werden kann und damit weniger Patienten sterben, während sie auf ein lebensrettendes Organ warten. (LÄK RLP / ms)
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