Maul- und Klauenseuche: Friedrich-Loeffler-Institut bestimmt Serotyp des Virus

Wasserbüffel (Symbolbild) Foto: © long nguyen – pixabay.com

Bei einem mit Maul- und Klauenseuche (MKS) infizierten Wasserbüffel aus dem Landkreis Märkisch-Oderland hat das Nationale Referenzlabor am Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) ein MKS-Virus vom Serotyp O festgestellt. Die rasche Bestimmung des Serotyps ermögliche nun die zeitnahe Herstellung eines Impfstoffes. Ob und wie dieser eingesetzt werde, hänge von der Ausbreitung der Tierseuche ab, wie das FLI mitteilt. Das Ausmaß der Ausbreitung ist Gegenstand anhaltender Untersuchungen.

Nah verwandte MKS-Viren kämen im Nahen Osten und Asien vor, der genaue Ursprung und der Eintragsweg in den Tierbestand seien jedoch auch jetzt, nach Kenntnis des Serotyps, weiter unbekannt, so das FLI. Weiterhin berichtet das Institut, dass für diese Viren geeignete Impfstoffe in der MKS-Antigenbank Deutschland vorhanden sind. Diese sei eigens für Fälle wie den aktuellen Ausbruch eingerichtet worden. Die MKS-Antigenbank könne nach Aktivierung durch die Bundesländer benötigte Impfstoffe innerhalb weniger Tage herstellen. 

Auch informiert das FLI, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, dass es neben der Herstellung des passenden Impfstoffes derzeit von entscheidender Bedeutung sei, alle Klauentiere in der Umgebung der betroffenen Tierhaltung zu untersuchen, um die tatsächliche Ausbreitung des Geschehens festzustellen. Hiervon hingen die gegebenenfalls noch zu treffenden Maßnahmen ab, und auch ob und wie ein Impfstoff zum Einsatz kommt.

Bei der MKS ist ein genau abgestimmter Impfstoff wichtig, da Impfstoffe gegen andere Serotypen die Tiere nicht schützen, klärt das FLI weiter auf. Bisher sind die sieben Serotypen O, A, C, Asia 1, SAT1, SAT2 und SAT3 bekannt, die in zahlreiche Untertypen und Stämme unterteilt werden.

Bundeslandwirtschaftsminister zollt den Wissenschaftlern Anerkennung

Nachdem gestern in Brandenburg der erste Fall von Maul-und Klauenseuche (MKS) in Deutschland seit 1988 bekannt geworden ist, habe das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) bereits heute den Seroytp des Virus bestimmt, wie das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) in einer Pressemitteilung würdigt.

Dazu erklärt Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir: „Mit höchstem Einsatz und Expertise unterstützen die Fachleute unseres Friedrich-Loeffler-Instituts bei der Aufklärung des Maul- und Klauenseuchenausbruchs in Brandenburg – dafür gilt mein Dank. Das Nationale Referenzlabor des FLI hat nun Klarheit über den Serotyp des gefundenen Virus geschaffen. Das ist ein wichtiger Schritt im Kampf gegen die Tierseuche. Es ist gut, dass die Brandenburger und Berliner Behörden schnell reagieren, um eine Ausbreitung zu verhindern. Ziel muss weiter sein, die Maul- und Klauenseuche schnell einzudämmen und die Folgen für Tiere sowie Schäden für unsere Land- und Lebensmittelwirtschaft so gering wie irgend möglich zu halten.“

Zum Schutz vor der Ausbreitung der Maul- und Klauenseuche hat zwischenzeitlich auch das Land Berlin veranlasst, dass auf der Grünen Woche, die vom 17. bis 26. Januar 2025 in Berlin stattfindet, keine Klauentiere ausgestellt werden, so das BMEL weiter.

Bundesminister Özdemir wird sich am Montag mit Branchenvertretern treffen, um über den Ausbruch der MKS zu beraten. Für Dienstag wurde der Zentrale Krisenstab Tierseuchen einberufen. Gemeinsam mit Brandenburg, das für die Bekämpfung des Ausbruchs zuständig ist, sowie Expertinnen und Experten des FLI hatte der Bundesminister seine Amtskolleginnen und Amtskollegen aus den Ländern bereits am Freitagabend über den aktuellen Stand informiert.