Medizinstudenten werden zu Multiplikatoren für den Reanimationsunterricht

In Köln werden Medizinstudierende zu Multiplikatoren für den Reanimationsunterricht ausgebildet. Foto: ©GRC

Unter dem Titel „Students save lives“ werden seit dem Wintersemester 2023/2024 an der Uniklinik Köln Studierende der Humanmedizin als Multiplikatoren für den Reanimationsunterricht in Schulen ausgebildet.

Im Rahmen des Wahlblockes „Students save lives“ können sich Studierende des
klinischen Studienabschnitts freiwillig als Trainerinnen bzw. Trainer mit Basic-Life-Support
Zertifikat nach den Kursstandards des Deutschen Rates für Wiederbelebung (GRC) qualifizieren. Danach können sie Schulen bei der Implementierung und Durchführung des Reanimationsunterrichtes unterstützen. Vier Kölner Schulen haben sich bereits an dem Projekt beteiligt und so insgesamt rund 400 Schülerinnen und Schüler durch die Medizinstudierenden ausbilden lassen.

Denn wie sich gezeigt hat, steigen Häufigkeit und Qualität der Laienreanimation durch eine frühzeitige Ausbildung von Schüler*innen in Reanimationsmaßnahmen. Die Schulausbildung in Wiederbelebung wird von der EU unterstützt. Der Schulausschuss der Kultusministerkonferenz hat im Jahr 2014 die Umsetzung empfohlen und die WHO unterstützt dies seit 2015.

Kenntnis und Durchführung von Wiederbelebungsmaßnahmen zählen zu den unabdingbaren Kompetenzen aller klinisch tätigen Ärzt*innen. Während entsprechende Lernziele im Rahmen der curricularen Lehre im Fach Humanmedizin der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin bereits abgebildet werden, zeigen Publikationen, dass bereits wenige Monate nach dem Training ein Kompetenzverlust eintritt. Medizinische Leitlinien fordern daher regelmäßige Wiederholungen dieser Lerninhalte.

Mit dem Wahlblock „Students save lives“ werden beide Aspekte in einem hoch innovativen Lehr- und Lernkonzept aufgegriffen. „Die Basic-Life-Support Kompetenz der Studierenden wird vertieft und nachhaltig gefestigt. Zugleich übernimmt die Universitätsmedizin Köln auch gesamtgesellschaftliche Verantwortung, indem wir durch unser Engagement die Laienreanimationsquote und damit die Sicherheit und das Überleben in Köln nachhaltig erhöhen“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Bernd W. Böttiger, Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin und Vorstandsvorsitzender des GRC.

Das „Students save lives“-Projekt ist eine Initiative der Universitätsmedizin Mainz (UMM) (Dr. Carsten Lott). Medizinstudierende der UMM werden dort bereits seit einigen Jahren im Rahmen der curricularen Lehre als Multiplikatoren für den Wiederbelebungsunterricht an Schulen qualifiziert.