Medizinstudierende demonstrieren am Aktionstag #FairesPJ

Petitionsbild (Quelle: bvmd)

Medizinstudierende demonstrieren an diesem nationalem Aktionstag für ihre Belange. Auch die Bundesärztekammer (BÄK) unterstützt das Engagement der Bundesvertretung der Medizinstudierenden (bvmd) für eine bessere Ausbildung im Praktischen Jahr (PJ) des Medizinstudiums.

Der Aktionstag #FairesPJ der bvmd am 19. Juli steht unter dem Motto „Ausbildung statt Ausbeutung: Endlich ein #FairesPJ im Medizinstudium!“ Als legitimierte Studierendenvertretung der über 105.000 Medizinstudierenden in Deutschland kämpfe man bereits seit mehreren Jahren für ein FairesPJ, so die bvmd, deren Angaben zufolge heute über 3500 Studierende deutschlandweit auf die Straße gehen.

Foto: David-Luc-Adelmann

Die Studierenden fordern neben einer Mindestaufwandsentschädigung im BAföGHöchstsatz auch die Trennung von Kranken- und Fehltagen, die schnelle Einführung und Umsetzung nationaler Lehrstandards und einen Mindestabstand von vier Wochen zwischen dem Ende des PJ und dem dritten Staatsexamen zur angemessenen Vorbereitung.

Unterstützt wird die Bundesvertretung in ihren Forderungen durch die BÄK. Bereits im Mai dieses Jahres stimmten die Abgeordneten des 127. Deutschen Ärztetages für die Verbesserung des PJ im Medizinstudium. In einem Statement an die bvmd, stellt sich BÄK-Präsident Dr. Klaus Reinhardt hinter die Forderungen: „Wenn es die Politik mit der ärztlichen Nachwuchsförderung ernst meint, muss sie für angemessene Rahmenbedingungen für Studierende im Praktischen Jahr sorgen. Die aktuelle Novellierung der ärztlichen Approbationsordnung bietet hierfür die Gelegenheit. Notwendig sind dabei vor allem auch eine existenzsichernde verpflichtende Aufwandsentschädigung mindestens in Höhe des BAföG-Höchstsatzes sowie eine angepasste Fehlzeitenregelung bei der Krankheitstage nicht als Fehltage gewertet werden. Studierende im Praktischen Jahr sind keine billigen Arbeitskräfte, sie haben einen Anspruch auf eine angemessene Vergütung ihrer Arbeit mit den Patientinnen und Patienten.“

Die dreizehn Demonstrationen und vierzehn Informationsstände in diversen Städten sollen besonders die Öffentlichkeit über die Problematik informieren, denn der Zuspruch der Ärzteschaft allein reicht in den Augen der bvmd nicht aus. „Der letzte Entwurf der neuen Approbationsordnung bildet weiterhin keine Verbesserungen der Bedingungen des letzten Ausbildungsjahres des Medizinstudiums ab, deshalb haben wir uns gezwungen gesehen, nun auch die Öffentlichkeit einzubinden. Wir wollen gute Ärzt*innen werden, unter den aktuellen Bedingungen im Praktischen Jahr ist das jedoch oft nicht möglich.”, so Alexander Schmidt, nationale Projektleitung des bvmd-Projektes FairesPJ.

Neben den nationalen Demonstrationen und Informationsständen, für die nach Angabe der bvmd viele betroffene Medizinstudierende einen ihrer Fehltage opfern, sei auch die initiierte Petition ein voller Erfolg. „In nur elf Tagen konnten über 50.000 Unterstützende Unterschriften gesammelt werden. Die bvmd ist sich sicher, mit der weiteren tatkräftigen Unterstützung von Verbänden, Privatpersonen und ihren Lokalvertretungen, sind die 100.000 Unterschriften ein Ziel in nicht allzu weiter Ferne, das in der verbleibenden Zeit bis zum 20.08.2023 erreichbar ist”, erklärt die Bundesvertretung.