Mehr als zwei Millionen Euro für die Erforschung neuer Wirkstoffe gegen Herzinsuffizienz1. Dezember 2025 Die Forschung zu neuen Wirkstoffen gegen Herzinsuffizienz wird vom Land NRW und der EU mit 2,1 Millionen Euro voran getrieben. (Symbolbild: ©Freshcare/stock.adobe.com) Mit dem Projekt HI-FIVE entwickeln Wissenschaftler und Kardiologen in NRW neue GRK5-Inhibitoren, um bislang schwer zu behandelnde Herzinsuffizienz-Formen anzugehen. Die NRW-Landesregierung und die EU unterstützen das Vorhaben mit 2,1 Millionen Euro. Forschende und Kardiologen am Leibniz-Institut für Analytische Wissenschaften – ISAS, der Lead Discovery Center GmbH (LDC) und am Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW) möchten die Therapieoptionen bei Herzinsuffizienz erweitern. Sie arbeiten an der Entwicklung neuer Wirkstoffe, um die Versorgung und Lebensqualität von Betroffenen gezielt zu verbessern. Ihr neues Forschungsprojekt „HI-FIVE – GRK5-Inhibitoren zur Therapie verschiedener Herzinsuffizienz-Entitäten“ wird dazu in den nächsten drei Jahren von der NRW-Landesregierung und der Europäischen Union mit ca. 2,1 Millionen Euro gefördert. Neuer therapeutischer Ansatz adressiert Schlüsselenzym Herzinsuffizienz ist nicht gleich Herzinsuffizienz, es gibt verschiedene Ausprägungen: „Während bei Männern eine reduzierte Herzleistung die häufigste Ursache für eine Herzinsuffizienz ist, führt bei Frauen eine verringerte Erschlaffungsfunktion des Herzmuskels zu einer geringeren Füllung der linken Herzkammer“, erläutert Prof. Tanja Rudolph, Oberärztin der Klinik für Allgemeine und Interventionelle Kardiologie / Angiologie am HDZ NRW. Die verschiedenen Ausprägungen der Erkrankung erschweren für die Hälfte der Betroffenen eine adäquate Therapie mit den derzeit verfügbaren Arzneimitteln. In einem Vorläuferprojekt haben die Forschenden daher Wirkstoffe identifiziert, die das bei Herzinsuffizienz hochregulierte Schlüsselenzym GRK5 hemmen. Diese GRK5-Inhibitoren möchten die Projektpartner bei HI-FIVE nun weiter optimieren, um den Weg für eine neue, gezielt wirkende Therapie zu ebnen. „Wir werden bei diesem Forschungsprojekt geschlechts- und altersspezifische Aspekte der Herzschwäche berücksichtigen. Dies ist dringend erforderlich, da Alter und weibliches Geschlecht immer noch in den meisten präklinischen und klinischen Studien unterrepräsentiert sind“, sagt Prof. Kristina Lorenz, Abteilungsleiterin Translationale Forschung am ISAS. Die Pharmakologin koordiniert das Projekt HI-FIVE. Entwicklung von präklinischen Wirkstoffkandidaten Bis Menschen mit Herzschwäche künftig von einer neuen Therapieoption profitieren, ist noch viel Forschung und Entwicklung erforderlich. Damit die Translation in die klinische Anwendung gelingt, arbeiten die Wissenschaftler und Mediziner während des dreijährigen präklinischen Forschungsprojekts eng zusammen. HI-FIVE baut auf GRK5-Inhibitor-Leitstrukturen auf, die das LDC zuvor mittels Hochdurchsatzscreening identifiziert und validiert hat. Die vielversprechendsten Kandidaten für eine gute orale Aufnahme und zielgerichtete Wirkung mit möglichst wenigen Nebenwirkungen werden nun bei HI-FIVE weiter optimiert. Für ein tieferes Verständnis der Herzschwäche werden am HDZ NRW 500 Patienten ein Jahr lang mit Blick auf die Symptome und Ausprägung ihrer Erkrankung untersucht. Die Wirksamkeit der GRK5-Inhibitoren erforschen die Wissenschaftler in menschlichen Herzmuskelzellen aus Stammzellen und bei Mäusen. „Am Ende des Projekts wollen wir mit einem präklinischen Wirkstoffkandidaten den nächsten wichtigen Meilenstein in Richtung klinische Anwendung erreichen, und damit neue Behandlungsoptionen für Millionen von Patient:innen mit Herzschwäche schaffen“, ergänzt Bert Klebl, CEO and CSO am LDC.
Mehr erfahren zu: "DGN: Debatte um die Definition von hochverarbeiteten Lebensmitteln verstellt den Blick auf das Wesentliche" DGN: Debatte um die Definition von hochverarbeiteten Lebensmitteln verstellt den Blick auf das Wesentliche Derzeit wird eine Debatte darüber geführt, wie verlässlich aktuelle Studien zu den gesundheitlichen Risiken hochprozessierter Lebensmittel sind. Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) hält dies für eine schädliche Scheindebatte und […]
Mehr erfahren zu: "Herzinfarkt-Sterblichkeit in Sachsen-Anhalt sinkt" Herzinfarkt-Sterblichkeit in Sachsen-Anhalt sinkt Ein Herzinfarkt ist lebensbedrohlich, viele Menschen überleben das nicht. Doch ihre Zahl nimmt in Sachsen-Anhalt seit Jahren ab. Auch, weil sich Aufklärungskampagnen auszahlen.
Mehr erfahren zu: "Herz-Zentrum Bodensee wird geschlossen" Herz-Zentrum Bodensee wird geschlossen Die Klinik befindet sich im Insolvenzverfahren – ohne gutes Ende. Denn Verhandlungen über einen Verkauf sind gescheitert. Das ist bislang bekannt.