Harnschau per künstlicher Intelligenz30. November 2017 Arkadiusz Miernik, Leiter der Sektion für Urotechnologie der Klinik für Urologie am Universitätsklinikum Freiburg. Foto: Miernik Forscher am Universitätsklinikum Freiburg entwickeln gemeinsam mit Projektpartnern ein drahtloses Sensorsystem für Blasenspülungen, welches Blut im Urin nach Operationen in Echtzeit überwachen soll. Blut im Urin kann viele Ursachen haben und zu Komplikationen wie Blutgerinnseln mit Verstopfung des Blasenausganges sowie starken Schmerzen führen. Nach urologischen Operationen treten meistens leichte Blutungen auf, daher sind kontinuierliche Blasenspülungen über Katheter sehr wichtig. Seit November 2017 beteiligen sich Mediziner der Klinik für Urologie des Universitätsklinikums Freiburg an dem Projekt „VisIMon“, in dem ein neues Sensorsystem zur Kontrolle und Steuerung von Blasenspülungen entwickelt werden soll. Das intelligente Monitoringsystem soll den Blutgehalt der Spülflüssigkeit in Echtzeit messen und damit die Qualität der postoperativen Patientenüberwachung verbessern. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt das Vorhaben mit etwa 1,8 Millionen Euro. Davon gehen rund 255.000 Euro nach Freiburg, wo auch die Idee für das neue Verfahren entstanden ist. Kontinuierliche Überwachung für mehr Patientensicherheit „Blut im Urin nach einer Operation betrifft viele unserer Patientinnen und Patienten und verunsichert die Betroffenen oft stark. Wir hoffen, mit dem Projekt einen wichtigen Beitrag zur alltäglichen Patientenversorgung in der Urologie zu leisten“, sagt der medizinische Leiter des Projekts, Prof. Arkadiusz Miernik, Leiter der Sektion für Urotechnologie der Klinik für Urologie am Universitätsklinikum Freiburg. Geleitet wird das Projekt „Vernetztes, intelligentes und interaktives System zur kontinuierlichen, perioperativen Überwachung und Steuerung einer Irrigationsvorrichtung sowie zum funktionellen Monitoring des unteren Harntraktes“ (VisIMon) durch das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI). Das geplante System soll bei der Harnblasenspülung per Sensor Zufluss und Abfluss des Spülkatheters überwachen. So können der Blutgehalt im Urin und der Blasenfüllstand optimal kontrolliert werden. Ärzte und Pflegekräfte können alle wichtigen Daten per Tablet abrufen. Das Verfahren soll vor allem bei Patienten, die am Harntrakt operiert worden sind, angewendet werden. Darüber hinaus kann es zum Beispiel bei Menschen eingesetzt werden, die aufgrund von Harnwegsinfekten oder bestimmten Medikamenten Blasenblutungen entwickelt haben. Das Sensorsystem soll Ärzte und Pfleger durch automatisierte Messungen dabei unterstützen, noch besser auf Patientenbedürfnisse einzugehen und gleichzeitig das Pflegepersonal vor Ort zu entlasten. Qualität von Blasenspülungen verbessern „Um die Praxistauglichkeit des Systems zu gewährleisten, planen wir eine ausgiebige Testung sowohl im Labor als auch im simulierten klinischen Einsatz. Wir hoffen so die Qualität von Blasenspülungen nachhaltig zu verbessern“, sagt Dr. Dominik Schöb. Er betreut das Projekt „VisIMon“ in Freiburg zusammen mit Franz Dreßler, beide Assistenzärzte an der Klinik für Urologie sowie wissenschaftliche Mitarbeiter der Sektion für Urotechnologie am Universitätsklinikum Freiburg. Die Urologen stellen den anderen Projektpartnern die notwendige klinische Expertise zur Verfügung, damit das geplante System in seinen Spezifikationen speziell auf den klinischen Alltag zugeschnitten werden kann. (Universitätsklinikum Freiburg / ms)
Mehr erfahren zu: "Zi errechnet relative Effizienzvorteile in der vertragsärztlichen Versorgung" Zi errechnet relative Effizienzvorteile in der vertragsärztlichen Versorgung Das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) sieht die vertragsärztlichen Praxen gegenüber den Krankenhäusern weiterhin durch die Politik benachteiligt. Aktuell begründet das Zi seine Ansicht durch Berechnungen der „technischen Effizienz“, […]
Mehr erfahren zu: "E-Patientenakten füllen sich – und sorgen für Verwirrung" E-Patientenakten füllen sich – und sorgen für Verwirrung Befunde, Laborwerte und andere Gesundheitsdaten: Versicherte können sie digital parat haben, denn seit einem Monat müssen medizinische Einrichtungen sie in die E-Akte laden. Für so manchen Patienten halten die Einträge […]
Mehr erfahren zu: "Netzwerktreffen in Köln als Impuls für junge Menschen mit Krebs" Netzwerktreffen in Köln als Impuls für junge Menschen mit Krebs Medizin, Forschung, Ehrenamt, Politik, Kultur und Wirtschaft an einem Tisch: Das Netzwerktreffen der Deutschen Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs und des neu gegründeten Krebs Kollektiv in Köln zeigte, wie […]