Mehr Wissenschaft, mehr Hoffnung – Virtuelle Jahrestagung setzt Zeichen19. Oktober 2020 DGHO Jahrestagung 2020 | Congress Center Basel | v.l.n.r. Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Eisterer, 2. Vizepraesident DGHO, Prof. Dr. med. Lorenz Truemper, Geschaeftsfuehrender Vorsitzender DGHO, Prof. Dr. med. Markus G. Manz Kongresspraesident DGHO 2020. Foto: © DGHO Service GmbH/Sara Barth Die Jahrestagung 2020 von DGHO, OeGHO, SGMO und SGH/SSH fand dieses Jahr virtuell vom 9. bis 11. Oktober statt. In diesem Jahr ist vieles anders: Auch bei der Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaften für Hämatologie und Medizinische Onkologie sorgte die COVID-19-Pandemie für ein deutlich verändertes Setting und die Verlagerung in den virtuellen Raum. Unter dem Motto „Mehr Wissenschaft, mehr Hoffnung“ diskutierten über 4200 Teilnehmer an zweieinhalb Tagen in Livestream-Sessions, folgten wissenschaftlichen Online-Symposien oder sahen Abstract-Präsentationen in vorab aufgezeichneten Videos. Das gemeinschaftliche Fazit der ausrichtenden Fachgesellschaften fällt sehr positiv aus: Trotz schwieriger Voraussetzungen ist es gelungen, hochwertige Wissenschaft, Fortbildung und Interaktion zu verbinden und ein starkes Signal in die Fachcommunity sowie an die Patientinnen und Patienten zu senden. In Zeiten einer Pandemie, die auch die Krebstherapie vor neue Herausforderungen stellt, wird der ländergreifende Austausch umso wichtiger. Doppeltes Motto „Wir hätten kein besseres Motto finden können“, resümierte Prof. Markus Manz, der diesjährige Kongresspräsident, der auch der SGH/SSH vorsteht und als Direktor der Klinik für Medizinische Onkologie und Hämatologie am Universitätsspital Zürich tätig ist. „Mehr Wissenschaft, mehr Hoffnung“ kann auch gelesen werden als „Mehr Wissen schafft mehr Hoffnung“. DGHO Jahrestagung 2020 | Congress Center Basel | Prof. Dr. med. Markus G. Manz, Kongresspraesident DGHO 2020. Foto: © DGHO Service GmbH/Sara Barth Erdacht wurde die Leitidee für die Jahrestagung noch vor dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie. Sie sah vor, die rasante Dynamik in der Präzisionsdiagnostik und -therapie zu adressieren. „Es konnte niemand ahnen, dass dieses Motto noch eine zweite Bedeutung bekommen würde. Gerade jetzt braucht es die Wissenschaft, damit wir Hoffnung haben können, die Pandemie zu bewältigen“, so Manz. Evidenzbasierte Wissenschaft lerne stetig dazu und adjustiere so Konzepte immer wieder neu. „In unserem Beruf sind wir es gewohnt, mit unsicheren Situationen umzugehen, unsere Kolleginnen und Kollegen haben gerade in den letzten Monaten viel geleistet. Diese offene Herangehensweise haben wir auch mit Blick auf den Kongress beherzigt.“ Große Beteiligung, neue Online-Serviceangebote Der wichtigste wissenschaftliche Kongress für das Fachgebiet der Hämatologie und Medizinischen Onkologie im deutschsprachigen Raum betrat mit seiner ersten virtuellen Ausgabe neues Terrain. Eine Absage sei nie in Frage gekommen, auch eine reine Fortbildungsveranstaltung habe nicht zur Debatte gestanden, so der Kongresspräsident. Natürlich mussten Verdichtungen und Veränderungen am Programm vorgenommen werden. Veranstaltungen fanden in Form von Livestreams, Vorabaufzeichnungen und interaktiven Diskussionssessions statt – den Anstrengungen der länderübergreifenden Programmkomitees, in denen sich 411 Mitglieder der Fachgesellschaften engagierten, sei Dank. 250 unabhängige Gutachter bewerteten 515 eingereichte Abstracts und wählten die sechs besten Arbeiten aus. Über 4200 Teilnehmer aus 12 Ländern hatten sich registriert, davon 436 für den Pflegekongress. Einen zusätzlichen Service hat das virtuelle Format in diesem Jahr zu bieten: Alle Vorträge, Präsentationen und Diskussionen wurden aufgezeichnet und können von registrierten Nutzern bis Ende Oktober flexibel abgerufen werden. Das gilt auch für die Abstractpräsentationen, die als On-Demand-Videos zur Verfügung stehen. Diskurs und Kollaboration „Der Kongress wird für den Fortschritt in der Behandlung unserer Patientinnen und Patienten ebenso wichtig sein wie die vorangegangenen Jahrestagungen“, ist sich Prof. Lorenz Trümper, Geschäftsführender Vorsitzender der DGHO und Direktor der Klinik für Hämatologie und Medizinische Onkologie der Universitätsmedizin Göttingen, sicher. „Es war die richtige Entscheidung, auf einen wissenschaftlichen Schwerpunkt zu setzen. Die Qualität hat überzeugt – das haben uns insbesondere auch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer rückgemeldet“, so Trümper. „Kaum ein Feld nimmt derzeit eine so dynamische Entwicklung wie die Hämatologie und Medizinische Onkologie. Ein regelmäßiger wissenschaftlicher Diskurs über neue Entwicklungen und Daten, Forschungs- und Therapieansätze und gesundheitspolitische Rahmenbedingungen ist deshalb unabdingbar. Gerade in einem Jahr wie diesem.“ DGHO Jahrestagung 2020 | Congress Center Basel | Prof. Dr. med. Lorenz Truemper, Geschaeftsfuehrender Vorsitzender DGHO. Foto: © DGHO Service GmbH/Sara Barth Ein zentrales Thema war denn auch die Auseinandersetzung mit SARS-CoV-2 / COVID-19 als neuem Komorbiditätsfaktor in der Therapie von hämatologischen und onkologischen Erkrankungen. Dazu fanden am Sonntag zwei Plenarsitzungen statt. Darüber hinaus gehörten die Präzisions- und Immunonkologie und die Chancen der CAR-T-Zell-Therapie zu den Schwerpunkten des Kongresses, ebenso neue Herausforderungen im Bereich nicht-bösartiger Bluterkrankungen, die sich unter anderem durch die Migration zunehmend stellen. „Auch der Pflegekongress reflektiert, wie wir mit unseren Partnerinnen und Partnern im Gesundheitssystem zusammenarbeiten und noch enger zusammenwachsen wollen. Und wir haben zudem Themen wie das Gender-Gap in Führungspositionen beleuchtet“, ergänzte Prof. Wolfgang Hilbe, Präsident der OeGHO und Vorstand der 1. Medizinischen Abteilung – Zentrum für Onkologie und Hämatologie mit Ambulanz und Palliativstation am Wilhelminenspital in Wien. Für alle vier Schwestergesellschaften fasste Hilbe zusammen: „Es ist uns gelungen, hochwertige Wissenschaft, Fortbildung und Interaktion zu liefern und ein Zeichen zu setzen, dass wir auch in schwierigen Zeiten länderübergreifend zusammenhalten und hervorragend zusammenarbeiten.“
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