Meilenstein für die Erforschung rheumatischer Erkrankungen

Aiusschnitt aus der Infografik von ENDOTARGET (Quelle: ENDOTARGET)

Das EU-geförderte Projekt ENDOTARGET untersucht Zusammenhänge zwischen Darmmikrobiota, intestinaler Permeabilität und systemischer Endotoxämie, um auslösende Faktoren für den Übergang von Gesundheit zu Krankheit bei rheumatischen Erkrankungen zu verstehen – eine Bilanz nach einem Jahr.

Ein besonderer Fokus des EU-Projektes liegt auf Osteoarthritis (OA), Rheumatoide Arthritis (RA) und Spondylarthritis (SpA). Seit dem 1. Januar 2023 arbeitet das ENDOTARGET-Konsortium unter der Leitung der HUS Universitätsklinik Helsinki in neun interdisziplinären Arbeitspaketen zusammen. Das Steinbeis Europa Zentrum wirkt als Projektpartner mit und verantwortet die Kommunikations- und Verbreitungsaktivitäten des Projektes sowie die Verwertung der Forschungsergebnisse.

Im ersten Projektjahr hat sich das Konsortium zweimal persönlich getroffen. Beim Projektauftakt im Februar 2023 in Helsinki, Finnland, tauschten die Partner des ENDOTARGET-Konsortiums Ideen aus und diskutierten die ersten Schritte der Projektumsetzung. Acht Monate später traf sich das Konsortium erneut zum zweiten halbjährlichen Konsortialtreffen in Santiago de Compostela, Spanien. Hier wurden alle Beteiligten über den Projektfortschritt informiert und das Konsortium legte die Prioritäten für des nächsten Jahres fest, berichtet das Steinbeis Europa Zentrum.

Was wurde im ersten Jahr von ENDOTARGET erreicht?

Im ersten Jahr des Projekts hat das Konsortium Infrastrukturen aufgebaut, Arbeitsabläufe und Technologien validiert sowie die verschiedenen klinischen Studien vorbereitet, einschließlich der detaillierten Gestaltung der Studienpläne und der Beantragung ethischer Genehmigungen, so das Zentrum weiter. Darüber hinaus seien in den verschiedenen Arbeitspaketen die ersten In-vitro-Messungen an Kohortenproben durchgeführt und erste Ergebnisse, z. B. zu den entzündlichen Wirkungen von bakteriellen Strukturen auf das Gelenkgewebe, erzielt worden. Außerdem habe das Konsortium auch damit begonnen, Daten (klinische, genomische, metabolomische, metagenomische und Lifestyle-Daten) aus den verschiedenen Bevölkerungskohorten zu extrahieren, welche an dem Projekt beteiligt sind.

Dank der umfangreichen Vorbereitungsarbeiten des Konsortiums konnten die folgenden klinischen Studien bereits im ersten Jahr von ENDOTARGET beginnen:

  1. Beobachtungsstudie LEAKY (Leaked endotoxins as key drivers of chronic inflammation, Portugal) zur Untersuchung der intestinaler Permeabilität bei RA- und SpA-Patienten.
  2. Klinische Studie (Finnland) zur Untersuchung der Effektivität von Stuhltransplantation bei SpA-Patienten.
  3. TASTY-Diät-Interventionsstudie (Portugal) zur Analyse der Effektivität einer mediterranen Ernährung bei RA-Patienten.

Neben den umfangreichen wissenschaftlichen Aufgaben arbeiteten die ENDOTARGET-Partner in den Arbeitspaketen „Ethik, Vorschriften & GDPR”, „Verbreitung, Kommunikation und Verwertung“ und „Projektmanagement” eng zusammen. In diesem ersten Jahr wurden ein Datenmanagementplan sowie ein unabhängiges Daten- und Sicherheitsüberwachungsgremium eingerichtet, berichtet das Steinbeis Europa Zentrum weiter.

Darüber hinaus seien die ENDOTARGET-Website und Social Media-Konten auf LinkedIn und X eingerichtet und verschiedene Kommunikationsmaterialien entwickelt worden. Zudem habe das Konsortium  Kooperationen mit anderen relevanten Projekten und Initiativen aufgebaut und bereits gemeinsame Verbreitungs-/Kommunikationsaktivitäten sowie gemeinsame wissenschaftliche Aktivitäten durchgeführt. Um ein erfolgreiches und qualitativ hochwertiges Projekt zu gewährleisten, habe das Koordinatorenteam außerdem ein Projekthandbuch erstellt, und entwickele momentan einen Risikomanagementplan.