Melanom: Blockade des Makrophagenrezeptors verbessert Immuntherapie

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Forschende des Moffitt Cancer Center in Tampa, USA, haben einen neuen Weg gefunden, die Krebsimmuntherapie zu verstärken, indem sie das Protein MARCO (Makrophagenrezeptor mit kollagener Struktur) gezielt angreifen.

Ihre im „Journal for ImmunoTherapy of Cancer“ veröffentlichte Studie zeigt, dass die Blockade von MARCO in Kombination mit einer Immuntherapie mit einem CTLA4-Inhibitor die Tumorregression beim Melanom signifikant verbessert.

In ihrer tierexperimentellen Studie fanden die Forschenden heraus, dass die Hemmung von MARCO das Verhalten bestimmter Immunzellen im Tumor verändert, wodurch mehr Immunzellen in den Tumor eindringen und die Anti-CTLA4-Therapie wirksamer wird. Dieser Ansatz könnte dazu beitragen, Resistenzen gegen bestehende Behandlungen zu überwinden, insbesondere bei Tumoren mit typischerweise wenigen Immunzellen, sogenannten „kalten“ Tumoren.

„Unsere Ergebnisse liefern starke Belege dafür, dass die gezielte Behandlung von MARCO die Wirksamkeit bestehender Immuntherapien steigern kann, ohne dass eine Makrophagendepletion erforderlich ist“, sagte James Mulé, stellvertretender Zentrumsleiter für Translationale Wissenschaften am Moffitt College und Hauptautor der Studie. „Diese Entdeckung ebnet den Weg für neue Kombinationsbehandlungsstrategien, die die Behandlungsergebnisse für Patienten mit Melanomen und möglicherweise auch anderen Krebsarten verbessern könnten.“

Die Studie unterstreicht, dass die Kombination eines monoklonalen Anti-MARCO-Antikörpers mit einer Anti-CTLA4-Therapie die Infiltration von Immunzellen, einschließlich konventioneller dendritischer Zellen, signifikant erhöht – ein Schlüsselfaktor für die Aktivierung einer robusten Anti-Tumor-Immunantwort. Dieser Effekt wurde nicht beobachtet, als MARCO zusammen mit einer Anti-PD1-Therapie gezielt eingesetzt wurde, was die Bedeutung dieses Ansatzes zur Verstärkung der Anti-CTLA4-Behandlung unterstreicht.

Diese Erkenntnisse eröffnen neue Wege für die klinische Forschung mit potenziellen Anwendungen in der Behandlung von Patienten, die auf aktuelle Immuntherapieoptionen nicht ansprechen. Die Studie legt außerdem nahe, dass die Einbeziehung von MARCO-gerichteten Strategien in neoadjuvante oder adjuvante Settings dazu beitragen kann, das Rezidivrisiko von Krebserkrankungen zu senken, indem sie die Immunvorbereitung innerhalb der Tumormikroumgebung verbessert.