Melanom: Dünne Tumore, schlechte Prognose6. Oktober 2017 Bild: © magele-picture – fotolia.com Melanome mit geringer Dicke fordern trotz häufig exzellenter Prognosen eine hohe Zahl an Todesopfern. Ein Forscherteam von auf Hautkrankheiten spezialisierten Epidemiologen hat in einer kürzlich im „Journal of the American Academy of Dermatology“ publizierten Studie die durch maligne Melanome bedingte Mortalitätslast evaluiert. Auch die durch die Tumordicke gestützten Prognosen im SEER-Register waren Gegenstand der Untersuchung. Die Forscher unterteilten 49.319 Melanomfälle der Stadien I und II, die zwischen 1992 und 2003 diagnostiziert wurden, in die Kategorien T1 bis T4 ein und unternahmen dann eine Unterteilung der T1-Tumore in folgende Kategorien: 0,01 bis 0,25 mm, 0,26 bis 0,50 mm, 0,51 bis 0,75 mm und 0,76 bis 1,00 mm. Die Anzahl und der Anteil der durch Melanom bedingten Todesfälle innerhalb von 10 Jahren nach der Erstdiagnose war primärer Gegenstand der Untersuchung und wurde bezüglich Tumordicke und Proportionen innerhalb der T1-Subkategorien mit Ulzerationen errechnet. Eine Verschlechterung der Prognose beim Fortschreiten der Erkrankung von T1 nach T4 konnte durch die Autoren grundsätzlich bestätigt werden; nichtsdestotrotz resultierten die meisten der untersuchten Todesfälle aus Melanomen, die bei der Diagnose zum Stadium T1 zählten. Die geringste Anzahl an Todesfällen in der T1-Kategorie trat bei einer Tumordicke von 0,01 bis 0,25 mm auf. Das Sterberisiko innerhalb von 10 Jahren lag bei der genannten Tumordicke allerdings höher als bei einer Tumordicke von 0,26 bis 0,50 mm. Die Prognosen verschlechterten sich zusehends, wenn die Tumordicke 0,51 mm überschritt. Die Autoren bezeichnen das Auftreten dünner Melanome als erhebliche Last für die allgemeine Gesundheit der Bevölkerung und raten dringend zu Maßnahmen, um Melanome nach Möglichkeit schon im In-situ-Stadium diagnostizieren zu können.
Mehr erfahren zu: "Basalzellkarzinom: Geringer Risikoanstieg unter Antihypertensiva" Basalzellkarzinom: Geringer Risikoanstieg unter Antihypertensiva Einige blutdrucksenkende Medikamente können die Haut empfindlicher gegenüber Sonnenbrand machen. Eine Registerstudie aus Schweden zeigt ein mögliches erhöhtes Risiko für Basalzellkarzinome unter bestimmten Antihypertensiva.
Mehr erfahren zu: "Prävention von HIV: Erhöhte Infektionsraten anderer sexuell übertragbarer Krankheiten" Prävention von HIV: Erhöhte Infektionsraten anderer sexuell übertragbarer Krankheiten Die Prävention von HIV durch Präexpositionsprophylaxe (PrEP) geht laut einer neuen Studie mit erhöhten Infektionsraten anderer sexuell übertragbarer Krankheiten (STIs) einher.
Mehr erfahren zu: "Warken hofft auf Kassen-Sparpaket – Gassen will Praxisgebühr 2.0" Warken hofft auf Kassen-Sparpaket – Gassen will Praxisgebühr 2.0 Showdown in der neuen Woche: Kommt Entlastung für die Krankenkassen und die Beitragszahler? Kassenärzte-Chef Dr. Andreas Gassen bringt eine Reihe eigener Vorschläge ins Spiel – auch längst tot geglaubte.