Melanom: Neuer Ansatz verbessert Therapie mit MEK-Inhibitoren9. Mai 2025 © Andrey Popov – stock.adobe.com (Symbolbild) Eine Studie von Forschenden des Moffitt Cancer Center in Tampa, USA, zeigt, dass die Blockade eines chemischen Prozesses namens Nitrosylierung eine der aggressivsten Formen des Melanoms besser behandelbar machen könnte. Die in „Cancer Research“ publizierte Arbeit konzentriert sich auf das NRAS-mutierte Melanom, ein Subtyp, der etwa 25 Prozent aller Melanomfälle ausmacht. Diese Tumoren sind schwer therapierbar und zeigen häufig Resistenzen gegenüber etablierten Behandlungsformen, einschließlich Immuntherapien und zielgerichteten Medikamenten. Blockade der Nitrosylierung in präklinischen Modellen Die Forschenden fanden heraus, dass die Blockade der Nitrosylierung die Sensitivität der Krebszellen gegenüber MEK-Inhibitoren erhöht – einer Wirkstoffklasse, die gezielt den MEK-ERK-Signalweg adressiert, der maßgeblich am Tumorwachstum beteiligt ist. Die Kombination von Nitrosylierungsinhibitoren und MEK-Inhibitoren führte in Laborversuchen und Tiermodellen zu einer verlangsamten Tumorprogression. „Unsere Forschung belegt, dass Nitrosylierung Krebszellen dabei unterstützt, Therapien zu überstehen und dem Immunsystem zu entkommen“, so Sanjay Premi vom Moffitt Cancer Center. „Durch die Blockade schwächen wir die Abwehrmechanismen des Tumors, eliminieren Krebszellen und unterstützen das Immunsystem bei der Bekämpfung des Tumors.“ Die Studie zeigte zudem, dass die Hemmung der Nitrosylierung eine immunogene Zellzerstörung auslöst – ein Prozess, bei dem Tumorzellen Alarmsignale aussenden. Diese Signale locken Immunzellen wie CD8-positive T-Zellen und dendritische Zellen an, die zur Zerstörung des Tumors beitragen können. Stärkung der körpereigenen Immunantwort „Dieser Ansatz limitiert nicht nur das Tumorwachstum, sondern verstärkt auch die körpereigene Immunantwort gegen den Krebs“, erklärt Jyoti Srivastava vom Moffitt Cancer Center. „Das könnte zu nachhaltigeren Therapieerfolgen bei Patienten führen, für die bislang nur wenige Behandlungsoptionen bestehen.“ Die Ergebnisse eröffnen einen neuen Therapieansatz für Patienten mit NRAS-mutiertem Melanom, für die bislang nur begrenzt wirksame Behandlungen zur Verfügung stehen. Die Forschenden sehen die Resultate als Grundlage für weiterführende Untersuchungen zu Nitrosylierungsinhibitoren im Rahmen von Kombinationstherapien bei Melanom und potenziell auch anderen Tumorarten.
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