Melanomforschung: HLA Klasse II-Verlust als Ursache für Resistenz

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Für die Erkennung von Tumorzellen liefern die HLA-Klasse-II(HLA-II)-Oberflächenmoleküle sehr wichtige Signale. Ein Forschungsteam der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und der Universitätsmedizin Essen beschreibt nun im Journal „Clinical Cancer Research“ die Entwicklung von Melanomen, die ihre HLA-II-Moleküle verloren haben.

„HLA-II-negative Tumorzellen verhalten sich immunevasiv, d.h. sie entziehen sich der Erkennung durch zytotoxische CD4-T-Zellen und können so auch den Erfolg einer Immuntherapie verhindern“, erklärt Prof. Annette Paschen, Leiterin der AG Molekulare Tumorimmunologie der Klinik für Dermatologie.

„Der Verlust der HLA-II Moleküle auf der Oberfläche der Melanomzellen beruht auf einer Inaktivierung des IFN-induzierbaren JAK1/2-STAT1-Signalwegs“, so Paschen. Damit sind diese Melanomzellen gleich doppelt unempfindlich gegen die körpereigene Immunabwehr, weil weder CD4-T-Zellen noch IFNγ eine Anti-Tumor-Wirkung entfalten können.

„Die Ergebnisse unserer Studie decken sich mit den Beobachtungen, die wir an Tumoren von Melanom-Patientinnen und -Patienten gemacht haben, bei denen eine Therapie mit Immuncheckpoint-Inhibitoren erfolglos blieb. Auch bei diesen Erkrankten lassen sich im Tumor deutlich weniger HLA-II Moleküle nachweisen“, so Paschen.

Dank der grundlagenwissenschaftlichen Arbeit ist nun ein neuer Resistenzmechanismus entschlüsselt worden, der helfen kann, die Therapie des Melanoms zu verbessern.