Menopause: KI hilft bei der Erkennung des subjektiven kognitiven Rückgangs

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Eine neue Studie deutet darauf hin, dass Künstliche Intelligenz (KI) Frauen mit schwerem subjektivem kognitivem Verfall während des Übergangs in die Wechseljahre schneller identifizieren können.

Darüber berichtet die Menopause Society, USA. Der subjektive kognitive Verfall bezog sich dabei auf die von einer Person wahrgenommene Abnahme des Gedächtnisses oder anderer kognitiver Funktionen. Die Abnahme der kognitiven Fähigkeiten, eines der häufigsten Symptome im Zusammenhang mit dem Übergang in die Wechseljahre, sei besonders besorgniserregend, da sie nicht nur die Lebensqualität der Frau beeinträchtigt, sondern auch auf ein höheres Risiko für schwere neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer hinweisen kann, so die Autoren.

Bisherige Erkenntnisse deuten auf eine Reihe von Risikofaktoren für den kognitiven Verfall hin, darunter Alterung, Bluthochdruck, Fettleibigkeit und Depression, informieren die Autoren. Obwohl der subjektive kognitive Verfall nicht immer langfristige kognitive Veränderungen oder Demenz voraussagt, könnte ein Vorhersagemodell für den kognitiven Verfall und damit verbundene Faktoren ein frühzeitiges Eingreifen zum Schutz der kognitiven Gesundheit ermöglichen.

Bestehende Tests für die kognitive Leistungsfähigkeit beruhen weitgehend auf Modellen, die in der Regel verschiedene Laborindikatoren wie Blutzucker, Blutfette und bildgebende Verfahren des Gehirns einbeziehen, schreiben die Autoren. Aufgrund der Komplexität und der hohen Kosten dieser Modelle seien sie in einem klinischen Umfeld oft nicht praktikabel. Im Vergleich dazu bieten fragebogenbasierte Modelle eine einfachere und kostengünstigere Alternative, so die Forscher. Diese stützen sich auf eine Reihe unabhängiger Variablen, einschließlich soziodemografischer, arbeitsbezogener, menstruationsbezogener, lebensstilbezogener und auf die psychische Gesundheit bezogener Faktoren.

Die Ergebnisse der neuen Studie wurden in der Fachzeitschrift „Menopause“ veröffentlicht.

Verlauf der Studie

In der aktuellen Studie, an der mehr als 1200 Frauen in den Wechseljahren teilnahmen, konnten die Forscher ein Modell des maschinellen Lernens entwickeln und validieren, mit dem Frauen, die einen schweren subjektiven kognitiven Verfall erleben, zusammen mit den damit verbundenen Faktoren identifiziert werden können.

„Diese Studie zeigt, wie maschinelles Lernen eingesetzt werden kann, um Frauen zu identifizieren, die während des Übergangs in die Wechseljahre einen schweren subjektiven kognitiven Rückgang erleben, und um mögliche damit verbundene Faktoren zu ermitteln. Die frühzeitige Identifizierung von Hochrisikopersonen kann gezielte Interventionen zum Schutz der kognitiven Gesundheit ermöglichen“, kommentiert Dr. Stephanie Faubion, medizinische Leiterin der Menopause Society, die Forschungsergebnisse.

Diese Ergebnisse bieten nach Angaben der Wissenschaftler einen neuen Anhaltspunkt für Maßnahmen zur Erhaltung der kognitiven Gesundheit von Frauen in der Menopause. Doch weitere Forschung ist erforderlich, um diese Ergebnisse zu validieren und weitere potenzielle Einflussfaktoren zu ermitteln. Zukünftige Studien, die objektive Messungen der Kognition und eine longitudinale Nachbeobachtung beinhalten, sind entscheidend, um diese Zusammenhänge besser zu verstehen“, betont Faubion abschließend.