MERCUR-Förderung: Welche Rolle spielen T-Gedächtniszellen bei Asthma?31. Januar 2022 IGAL-Projektbeteiligte: Christian Taube, Michaela Schedel, Sebastian Reuter. (Foto: © Eva Kornas, Ruhrlandklinik) Bei Erkrankungen wie Asthma kann eine Fehlsteuerung des immunologischen Gedächtnisses möglicherweise asthmatische Anfälle hervorrufen. Wie genau das zu schweren Asthmaerkrankungen führt, soll im neuen Verbundforschungsprojekt IGAL untersucht werden. Die für das Projekt verantwortlichen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Ruhrlandklinik, des Universitätsklinikums Essen, der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und der Ruhr-Universität Bochum vermuten, dass für das fehlgesteuerte immunologische Gedächtnis bei chronischen Lungenerkrankungen bestimmte T-Gedächtniszellen von entscheidender Bedeutung sind. Ihr Forschungsvorhaben wird in den kommenden zwei Jahren durch das MERCUR Kooperationsprogramm des Mercator Research Center Ruhr mit 360.000 Euro gefördert. „Erste Hinweise auf den Einfluss einzelner T-Zellpopulationen haben wir aus früheren Studien und neuen Vorarbeiten“, so Projektleiterin Prof. Michaela Schedel (Leiterin der Arbeitsgruppe „Translationale Pulmonologie“) und Dr. Sebastian Reuter (Leiter der Arbeitsgruppe „Experimentelle Pneumologie“) an der Ruhrlandklinik und am Universitätsklinikum Essen. „Wir haben gesehen, dass zum Beispiel CD8+-T-Zellen, die vermehrt den Botenstoff Interleukin-13 ausschütten, schweres Asthma begünstigen und Patientinnen und Patienten, die besonders viele dieser T-Zellen besitzen, leider nicht auf die typischerweise verordneten Corticosteroide ansprechen.“ Um schweres Asthma besser zu verstehen und neue Therapieoptionen zu entwickeln, arbeiten die Forschenden translational: Sie untersuchen betroffene Asthmapatientinnen und -patienten, analysieren aber gleichzeitig auch in Experimenten an Mäusen die Faktoren und Bedingungen, die die Immunantwort und das immunologische Gedächtnis beeinflussen. „Wir wollen wissen, unter welchen Bedingungen sich diese T-Gedächtniszellen so verändern, dass sie zur Erkrankung beitragen und wie sie sich nach unterschiedlichen Reizen wie Virusfektion, Rauch und Sauerstoffmangel auf die Immunantwort auswirken“, erklärt PD Dr. Marcus Peters (Leiter der Arbeitsgruppe „Molekulare Immunologie“) an der Ruhr-Universität Bochum. Am Projekt IGAL sind auf Seiten der Universitätsmedizin Essen/Ruhrlandklinik Prof. Michaela Schedel (AG Translationale Pulmonologie), Dr. Sebastian Reuter (AG Experimentelle Pneumologie) und Prof. Christian Taube (Klinikleitung für Pneumologie) sowie auf Seiten der Ruhr-Universität Bochum AR PD Dr. Marcus Peters (Molekulare Immunologie), Prof. Barbara Sitek (Clinical Proteomics) und Prof. Ingo Schmitz (Molekulare Immunologie) beteiligt. Mit diesem Verbundprojekt zum immunologischen Gedächtnis bei chronischen Lungenerkrankungen soll die wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen den beiden Ruhrmetropolen Essen und Bochum weiter ausgebaut werden. Da das immunologische Gedächtnis ebenfalls eine tragende Rolle bei anderen chronischen oder infektiösen Erkrankungen und beim Erfolg von Transplantationen (z.B. Leber, Lunge) spielt, ist eine Formierung einer DFG Forschungsgruppe zum Thema „Das Immunologische Gedächtnis der Leber und LUnge (IGLU)“ in Planung. Der Projekttitel IGAL steht für: Das Immunologische Gedächtnis der Asthmatischen Lunge (IGAL)
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