Merhr als 1000 Schwerverletzte und Schwerkranke aus der Ukraine in Deutschland medizinisch behandelt13. März 2024 Bundesinnenministerin Nancy Faeser und Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach schauen sich die medizinische Ausstattung eines Flugzeugs an, das verletzte und kranke Menschen aus der Ukraine nach Deutschland bringt. (Foto: Bundesfoto / Aschoff) Auf einer Veranstaltung am Flughafen Köln/Bonn mit Innenministerin Faeser, Gesundheitsminister Lauterbach, EU-Kommissar Lenarčič, dem ukrainischem Botschafter Makeiev und BBK-Präsident Tiesler wurde die gemeinsame europäische Solidarität begrüßt. Anlässlich der 1000sten Verlegung kamen am 12. März 2024 Bundesinnenministerin Nancy Faeser, Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach, der Europäische Kommissar für Krisenmanagement Janez Lenarčič, der Botschafter der Ukraine in Deutschland Oleksii Makeiev, Matthias Heidmeier, Staatssekretär im Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) Nordrhein-Westfalen sowie Vertreterinnen und Vertreter der Regierung Norwegens, der Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe Ralph Tiesler, sowie Vertreterinnen und Vertreter der großen deutschen Hilfsorganisationen am Flughafen Köln/Bonn zusammen. Seit März 2022 werden angesichts des völkerrechtswidrigen russischen Angriffskriegs schwerverletzte und schwerkranke Ukrainerinnen und Ukrainer evakuiert und in Deutschland und anderen EU-Staaten medizinisch behandelt. Kürzlich wurde der 1000ste Patient nach Deutschland gebracht, inzwischen sind es 1022. Es handelt sich neben 692 Soldatinnen und Soldaten auch um Zivilistinnen und Zivilisten, darunter auch Kinder, berichtete das Bundesninnenministerium (BMI) in einer Mitteilung. EU-weit erfolgten bisher 3137 Aufnahmen (davon 1903 Militärangehörige). Damit habe Deutschland weiterhin mit Abstand die meisten verwundeten und schwerkranken Menschen evakuiert. Norwegen hat 369, Polen 310 und Spanien 249 Patienten übernommen. Es überwiegen kriegstypische (Mehrfach-)Verletzungsmuster, wie Schuss-, Explosions- und Sprengverletzungen, Verbrennungen oder der Verlust von Gliedmaßen, so das Ministerium weiter. Bundesinnenministerin Nancy Faeser: „Seit zwei Jahren sterben durch Putins mörderischen Krieg jeden Tag Menschen in der Ukraine. Viele Soldaten, aber auch viele Menschen in der Zivilbevölkerung erleiden furchtbare Verletzungen. Die schwerverletzten Kinder nach den russischen Raketenangriffen zu sehen, zerreißt uns allen das Herz.” Von Beginn an habe man an der Seite der Ukraine gestanden. Die medizinische Behandlung von inzwischen mehr als 1000 schwerverletzten und schwerkranken Ukrainerinnen und Ukrainern in Deutschland sei ein Zeichen „unserer starken humanitären Unterstützung – und ein Gebot der Menschlichkeit. Mein Dank gilt allen Kliniken, Hilfsorganisationen und Behörden, die dies ermöglichen. Unsere Unterstützung für die Ukraine setzen wir mit aller Kraft fort“, so Faeser. „Dass bereits 1000 schwerverletzte ukrainische Patienten in deutschen Kliniken behandelt werden mussten, lässt das unermessliche Leid erahnen, das Putins grausamer Angriffskrieg verursacht”, ergänzte Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach. „Und es ist Beleg für die perfide Strategie des russischen Präsidenten, auch Krankenhäuser und Gesundheitsinfrastruktur zu zerbomben. Deutschland ist stolz darauf, so viele schwerverletzte ukrainische Soldaten hervorragend versorgt zu haben. Das wird in der Ukraine anerkannt und wird fortgesetzt.“ BBK-Präsident Ralph Tiesler sagte: „Wir sind hier nations-, organisations- und aufgabenübergreifend versammelt als Zeichen für eine gemeinsame europäische Solidarität und unseren Rückhalt für die Ukraine. Mein Dank gilt allen Beteiligten auf nationaler, aber auch internationaler, operativer, aber auch strategischer Ebene, die dies durch ihren unermüdlichen Einsatz ermöglichen!“ Bei der Evakuierung und Versorgung von Schwerverletzten und Schwerkranken griffen Bund und Länder auf ihre Erfahrungen in der Corona-Pandemie zurück, so das BMI und erkläuterte: Für die Verlegung wird der Kleeblatt-Mechanismus mit seinen fünf Länder-Regionen und dem Lagezentrum im Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) als dem sechsten Kleeblatt genutzt. Die internationale Koordination erfolgt über das Katastrophenschutzverfahren der Europäischen Union. Weitere Hilfeleistungen Deutschlands Neben der Evakuierung von Schwerverletzten und Schwerkranken leistet dem BMI zufolge Deutschland umfassende weitere humanitäre Unterstützung für die Ukraine: Das BBK koordiniert alle über das EU-Katastrophenschutzverfahren eingehenden Hilfeersuchen. THW und BBK wickeln Hilfsgütertransporte ab. Insgesamt habe Deutschland bereits 500 Hilfstransporte durchgeführt. Der Warenwert der bislang angebotenen Hilfsleistungen für die Ukraine und ihre Anrainerstaaten betrage ca. 251,6 Mio. Euro (inkl. Großspenden, überwiegend medizinisches Material, Medikamente, Kraftfahrzeuge und Transporter, CBRN-Gegenmaßnahmen und Unterstützung des Energiesektors). Der THW-Einsatz während des russischen Angriffskriegs gegen die gesamte Ukraine ist der bisher größte Logistikeinsatz in der Geschichte des THW, so das BMI weiter. Mit den Hilfsgütern würden insbesondere die frontnahen Gebiete sowie der ukrainische Zivil- und Katastrophenschutz, der in der Ukraine auch den Bereich Feuerwehr und Rettungswesen umfasst, unterstützt. Das THW habe unter anderem folgende Hilfsgüter beschafft: Mehr als 280 Fahrzeuge, wie große Kipper, Feuerwehrfahrzeuge und Spezialfahrzeuge (Hubarbeitsbühnen, Saug-/Spülfahrzeuge oder Tankwagen). Knapp 100 Baumaschinen, wie Kettenbagger, Raupen, Baggerlader, Teleskopradlader sowie Abriss-Bagger. Energie: 1300 Stromerzeuger im Bereich 15-1250 kVA, 400 Stromerzeuger im Bereich 5-10 kVA sowie 20 Batteriespeicher. Wärme: Mehr als 1100 Heizgeräte, wie Ölheizgeräte oder Warmlufterzeuger. Unterkunft: rund 30 Wohncontainer, 8 Dusch- und Sanitärcontainer, 180 Zelte, 8 Feldküchen sowie Schlafsäcke, Isomatten und Decken. CBRN-Schutz: 1600 Schutzanzüge, 8000 Einmalschutzanzüge, 4500 Masken, 24.000 Filter für die Masken sowie weiteres Schutzmaterial, wie Handschuhe und Gummistiefel. Wasserversorgung: Hochwertige Laborausstattung, 12 Tiefbrunnenpumpen, drei Trinkwasseraufbereitungsanlagen. Nach Angaben des BMI unterstützt die Bundesregierung die Ukraine darüber hinaus bei der Gesundheitsversorgung ihrer Bevölkerung durch zahlreiche Projekte zur Aus- und Weiterbildung von dringend benötigtem medizinischem Fachpersonal, zum Aufbau von Versorgungskapazitäten für Erwachsene und Kinder mit Prothesen oder zur telemedizinischen Begleitung bei der Behandlung von Schwerverletzten durch deutsche Expertinnen und Experten. Seit Februar 2022 seien zahlreiche Netzwerke zwischen Kliniken in Deutschland und der Ukraine entstanden, um die Ukraine umfassend mit Know-how, Geräten und Behandlungsmaterialien zu versorgen.
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