Meta-Analyse zur Tonsillektomie: Klassisch versus intrakapsulär

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Die Tonsillektomie ist die am häufigsten praktizierte Operation im Bereich der HNO-Heilkunde. Eine aktuelle Studie vergleicht die intrakapsuläre mit der klasssichen extrakapsulären Tonsillektomie.

Es wurden verschiedene Anstrengungen unternommen, um eventuelle postoperative Komplikationen zu reduzieren; ein Ergebnis davon ist die Entwicklung und Anwendung der intrakapsulären Tonsillektomie und Adenoidektomie, bei der das tonsilläre Gewebe nebst Bindegewebe verbleiben.

In einer aktuellen Studie koreanischer HNO-Ärzte verglichen diese die intrakapsuläre Tonsillektomie mit der klassischen extrakapsulären Tonsillektomie hinsichtlich der Effektivität zur Behandlung der obstruktiven Schlafapnoe; die Reduzierung von postoperativen Nebenwirkungen durch die neuartige OP-Methode stand ebenfalls im Fokus.

Die Autoren unternahmen eine Literaturrecherche in PubMed, EMBASE und der Cochrane Library für den Zeitraum bis Dezember 2016. Risikoquote, Risikounterschiede und standardisierte Mittelwertsdifferenzen bei 95 % Konfidenz­intervall wurden durch Anwendung von Zufallsmodellen berechnet.

Die Lieteratursuche ergab lediglich 15 randomisierte und kontrollierte Studien. Die Risikoquote für postoperative Blutungen und den Verbleib von Tonsillenresten betrug 0,44 bzw. 6,02. Es wurden signifikante Unterschiede bezüglich postoperativer Schmerzen dokumentiert, und damit einhergehend die Verabreichung von Analgetika und die Anzahl der Tage, bis es wieder zu einer normalen Nahrungsaufnahme sowie einem normalem Tagesablauf kam.

Im Ergebnis erweist sich die intra­kapsuläre Tonsillektomie als eine wirksame Methode, um postoperative Schmerzen und Blutungen zu reduzieren. Außerdem werde durch diese Operationsmethode die Zeitspanne bis zur Wiederaufnahme eines normalen Tagesablaufs erheblich reduziert. Bezüglich postoperativer Schmerzen oder Blutungen konnte kein Unterschied hinsichtlich der Anwendung des Microdebriders oder des Elektrokauters ausgemacht werden. Das Risiko für den Verbleib von restlichem Tonsillengewebes sei etwas erhöht, wodurch aber nicht das Risiko für rezidive Infektionen steige. (am)

Quelle: Kim et al. Otolaryngol Head Neck Surg. 2017 Aug;157(2):178-189.