Metaanalyse: Chinesische Männer haben bei Erektion eine besonders steile Zuwachsrate

Um die Penislänge chinesischer Männer im globalen Vergleich zu bestimmen, haben zwei chinesische Forscher 42 Studien analysiert. Symboldbild: mark_d – stock.adobe.com

Im Vergleich zur globalen Referenzbevölkerung haben chinesische Männer kürzere Penisse im erschlafften Zustand, weisen aber eine stärkere proportionale Zunahme bei Erektion auf. Im erigierten Zustand gibt es somit keinen signifikanten Unterschied. Das ergibt eine aktuelle Metaanalyse aus China.

Wie die beiden Autoren Cuntong Wang von der School of Social Development der Central University of Finance and Economics in Peking und Yihe WangDing von der School of International Tourism and Management der City University of Macau im Journal „Andrology“ schreiben, sei die Penisgröße ein Thema von großem Interesse für Männer und medizinisches Fachpersonal. Daten zur Penisgröße erwachsener Männer in China seien jedoch rar, was klinische Beratung und Forschung erschwere.

Um dieses Wissensdefizit zu beseitigen, führten die Autoren eine Metaanalyse veröffentlichter Studien zur Penisgröße durch, wobei der Schwerpunkt auf chinesischen und internationalen Daten lag. Studien aus Ost- und Südostasien schlossen sie aus, um regionale Störfaktoren zu minimieren. Die Analyse umfasste letztlich 23 chinesische Studien mit 34.060 Männern im Alter von 16–57 Jahren sowie 19 internationale Studien mit 15.216 Männern im Alter von 16–91 Jahren. Penislänge und -umfang wurden sowohl im flakziden als auch im erigierten Zustand bestimmt.

Erstes Nomogramm für Penisgröße in China

Wang und WangDing präsentieren mit ihrer Studie nach eigenen Angaben das erste Nomogramm und das erste Perzentilverteilungsdiagramm für die Penisgröße erwachsener Männer in China. Die mittlere Länge eines schlaffen chinesischen Penis beträgt demnach 7,42 cm (Standardabweichung [SD] ± 0,95 cm), der mittlere Umfang beträgt 8,54 cm (SD ± 0,62 cm). Im erigierten Zustand kommt der durchschnittliche Penis bei chinesischen Männern auf 12,42 cm (SD ± 1,63 cm), der Umfang erreicht dann 10,75 cm (SD ± 1,34 cm).

Im Vergleich zur globalen Referenz­bevölkerung (Penislänge im erschlafften Zustand: 9,09 cm ± 1,51 cm; Umfang: 9,12 cm ± 0,93 cm; p<0,05 für beide) wiesen chinesische Männer statistisch signifikant kürzere Penislängen und Umfänge auf. Bei Erektion waren jedoch keine signifikanten Unterschiede in der Länge oder im Umfang des Penis zwischen chinesischen Männern und der globalen Referenzbevölkerung zu verzeichnen (p>0,05 für beide). Entsprechend diesen Befunden war der Wachstumskoeffizient von einem schlaffen zu einem erigierten Penis (definiert als prozentuale Längenzunahme) bei chinesischen Männern (67,39%) signifikant höher als im globalen Durchschnitt (43,45%; p<0,05). Dies stütze die Hypothese, dass kürzere Penisse generell eine proportional stärkere Zunahme hin zum erigierten Zustand aufweisen, folgern die Autoren.

„Diese Erkenntnisse könnten für die klinische Beratung und zukünftige Forschung zu Penisgrößen­variationen von Nutzen sein“, glauben Wang und WangDing. „Das neu entwickelte Nomogramm und die Perzentiltabelle können sowohl für Patienten als auch für medizinisches Fachpersonal ein wertvolles Hilfsmittel sein.“

(ms)