Metaanalyse: COVID-19-Impfung halbiert das Risiko für Long-COVID28. März 2023 Abbildung: © freshidea/stock.adobe.com Laut neuen Forschungsergebnissen einer britischen Arbeitsgruppe halbiert eine COVID-19-Impfung das Long-COVID-Risiko. Eine gerade veröffentlicht Studie zeigt die Risikofaktoren im Zusammenhang mit der Entwicklung von Long-COVID auf. Den Ergebnissen zufolge leiden übergewichtige Menschen, Frauen, Raucher und Personen im Alter über 40 Jahren häufiger an Long-COVID. Die Untersuchung umfasste Daten von mehr als 860.000 Patienten gilt laut ihren Autoren als die größte ihrer Art bisher. Prof. Vassilios Vassiliou von der Norwich Medical School der University of East Anglia (UEA) und Kardiologe am Norfolk and Norwich University Hospital (beide Großbritannien) erklärt: „Es wird angenommen, dass etwas mehr als zwei Millionen Menschen in Großbritannien an Long-COVID leiden.“ Zu den häufigsten Symptomen gehören dem Mediziner zufolge Atemnot, Husten, Palpitationen, Kopfschmerzen und starke Müdigkeit. „Andere Symptome können Schmerzen oder ein Engegefühl in der Brust sein sowie ‚Brain Fog‘, Schlaflosigkeit, Schwindel, Gelenkschmerzen, Depressionen und Angstzustände, Tinnitus, Appetitlosigkeit, Kopfschmerzen und Veränderungen des Geruchs- oder Geschmackssinns. Wir wollten herausfinden, welche Faktoren Menschen mehr oder weniger anfällig für die Entwicklung von Long-COVID machen könnten.“ Das Team untersuchte Daten aus 41 Studien weltweit, die insgesamt 860.783 Patienten umfassten. „Wir haben festgestellt, dass weibliches Geschlecht, höheres Alter, erhöhter Body-Mass-Index und Rauchen mit einem erhöhten Risiko für Long-COVID verbunden sind“, berichtet Vassiliou. „Darüber hinaus sind Begleiterkrankungen wie Asthma, COPD, Typ-2-Diabetes, koronare Herzkrankheit, Immunsuppression, Angstzustände und Depressionen ebenfalls mit einem erhöhten Risiko verbunden. Außerdem ist eine schwere Erkrankung während der Akutphase, die sich in der Notwendigkeit eines Krankenhausaufenthaltes oder der Aufnahme auf einer Intensivstation widerspiegelt, ebenfalls mit der Entwicklung von Long-COVID assoziiert.“ Der Mediziner ergänzt: „Umgekehrt war es beruhigend zu sehen, dass geimpfte Personen im Vergleich zu ungeimpften Teilnehmern ein deutlich geringeres – beinahe halbiertes – Risiko für Long-COVID besaßen. Diese Ergebnisse sind wichtig, weil sie es uns ermöglichen, besser zu verstehen, wer möglicherweise an Long-COVID erkrankt. Außerdem sprechen sie für den Nutzen einer Impfung.“ Co-Autorin Dr. Eleana Ntatsaki vom University College Londen und dem Ipswich Hospital (ebenfalls Großbritannien) unterstreicht: „Unsere Ergebnisse helfen dabei, die vollständigen demografischen Merkmale und die Risikofaktoren für die Entwicklung von Long-COVID zu definieren. Wir können diese Bevölkerungsgruppe jetzt besser verstehen und ihnen mit der Langzeitpflegeplanung, der Unterstützung von Long-COVID-Kliniken und der Sensibilisierung für die Prävalenz und die Auswirkungen der Erkrankung dienen. Darüber hinaus können wir mit Kampagnen zur Förderung der öffentlichen Gesundheit, der Förderung der Raucherentwöhnung, Impfungen und einer gesunden Gewichtskontrolle in der Zielbevölkerung eine bessere Strategie zur Optimierung aller modifizierbaren Risikofaktoren entwickeln.“
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