Migräne-Operation: Positive Reaktion auf Botox-Injektion sagt bessere Ergebnisse voraus

Foto: © AntonioDiaz/stock.adobe.com

Präoperative Botox-Injektionen sind laut einer neuen Studie ein geeigneter Test, um vorherzusagen, wie gut Patienten mit chronischer Migräne auf eine chirurgische Nervendekompression ansprechen werden.

Injektionen mit Botulinumtoxin (Botox) können bei einer anstehenden Dekompression peripherer Nerven als präoperativer Test durchgeführt werden, um die Beteiligung der Triggerstellen zu bestätigen. Wenn die Botox-Injektionen Migräneanfälle verhindern oder verringern, spricht dies dafür, dass der betreffende Auslöser für die Kopfschmerzen des Patienten verantwortlich ist. Allerdings haben nur wenige Studien untersucht, wie gut Botox-Injektionen das Ansprechen auf eine Kopfschmerzoperation vorhersagen.

„Unsere Studie untermauert den Wert präoperativer Botox-Injektionen als zuverlässiges Diagnoseinstrument zur Identifizierung von Patienten, die auf eine Migräne-Operation ansprechen werden, mit einem positiven Vorhersagewert von fast 90 Prozent“, sagt nun Jeffrey E. Janis vom Ohio State University Wexner Medical Center, USA. Janis und Kollegen untersuchten die Erfahrungen ihrer Abteilung mit 40 Patienten, die sich einer Kopfschmerzoperation unterzogen. Alle Patienten erhielten gezielte diagnostische Botox-Injektionen auf der Grundlage ihrer Kopfschmerzcharakteristika und der zuvor identifizierten Triggerstellen. Das Ansprechen auf den Botox-Test wurde als Prädiktor für die Besserung nach der Nervendekompression ausgewertet.

Bessere Ergebnisse für Patienten mit positiven Botox-Tests

Drei Monate nach der Operation war bei allen Patienten eine Verbesserung des Standard-Migräne-Scores (Migräne-Kopfschmerz-Index, MHI) zu verzeichnen, wobei eine Kombination aus Dauer, Intensität und/oder Häufigkeit der Migräneattacken abnahm. Etwa die Hälfte der Patienten (19 von 40) reagierte positiv auf die Botox-Injektion, mit einer Verringerung des MHI um mindestens 50 Prozent.

Patienten mit erfolgreichen Botox-Injektionen wiesen bei den meisten Messgrößen für die Reaktion auf eine Kopfschmerzoperation bessere Ergebnisse auf. Die durchschnittliche Verbesserung des MHI-Scores lag nach positiven Botox-Tests bei etwa 90 Prozent, verglichen mit 49 Prozent bei Patienten mit negativen Ergebnissen. Bei Patienten, die positiv auf Botox reagierten, ging die Intensität der Migräne stärker zurück (57 % gegenüber 26 %) und die Migränehäufigkeit (78 % gegenüber 47 %). Auch die Dauer der Migräne war bei Patienten mit erfolgreichen Botox-Injektionen kürzer, obwohl der Unterschied statistisch nicht signifikant war.

Insgesamt wurde die Operation bei 17 von 19 Patienten mit positiven Ergebnissen der Botox-Injektion als erfolgreich eingestuft (Verringerung des MHI um mindestens 50 %), verglichen mit 13 von 21 Patienten mit negativen Botox-Ergebnissen. Ein erfolgreicher Botox-Test hatte einen positiven prädiktiven Wert von 89,5 Prozent. Zusammengefasst: Bei etwa 9 von 10 Patienten mit einer erfolgreichen diagnostischen Botox-Injektion trat nach der Migräneoperation eine Besserung ein.

Andererseits hatte die präoperative Botox-Injektion einen negativen Vorhersagewert von 38 Prozent: Das „bedeutet, dass mehr als die Hälfte der Patienten, die eine erfolglose Botox-Injektion hatten, sich nach der Operation immer noch verbessern“, erklären Janis und Kollegen. Sie betonen, dass Patienten, bei denen die Botox-Injektion nicht erfolgreich war, von weiteren Tests zur Beurteilung der Triggerpunkt-Beteiligung profitieren könnten. In einer früheren Studie wiesen die Forscher den hohen Vorhersagewert von peripheren Nervenblockaden bei der Kartierung von Migräneauslösern nach.

Einschränkungen der Studie

Die Autoren weisen auf einige Einschränkungen ihrer Studie hin, die eine relativ kleine Anzahl von Patienten einschloss, die in einer einzigen Abteilung für plastische Chirurgie behandelt wurden.