Mikro-RNAs: Neue Kartierung könnte zu besserer Fruchtbarkeitsbehandlung führen

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Forscher am Karolinska Institutet in Schweden haben kartiert, wie kleine RNA-Moleküle, die Zellentwicklung im menschlichen Embryo in den ersten Tagen nach der Befruchtung steuern.

Die Forscher haben einen Atlas entwickelt, der zeigt, welche nicht codierende RNAs (sncRNAs) in den Tagen nach der Befruchtung von entscheidender Bedeutung sind, wenn eine befruchtete Eizelle beginnt, sich zu teilen und die Blastozyste zu bilden. „Das Verständnis dieser Prozesse könnte dazu beitragen, Fruchtbarkeitsbehandlungen wie IVF zu verbessern, indem es einfacher wird, die Embryonen zu identifizieren, die am ehesten gedeihen werden“, erklärt Sophie Petropoulos, leitende Forscherin der Studie.

Schlüsselrolle bei der Zellentwicklung

In der Studie wurden wichtige Gruppen von sncRNAs identifiziert, darunter zwei microRNA-Cluster (C19MC und C14MC), die eine Schlüsselrolle bei der Zellentwicklung und -funktion spielen. C19MC wurde in Zellen gefunden, die später die Plazenta bilden, während C14MC in den Zellen gefunden wurde, aus denen der Embryo besteht. „Bislang war praktisch nichts über sncRNAs im menschlichen Embryo bekannt“, so Petropoulos. „Unsere Studie hat nicht nur Auswirkungen auf die Fruchtbarkeitsbehandlung, sondern öffnet auch Türen für die künftige Forschung im Bereich der Stammzelltherapie und der Entwicklungsbiologie und hilft uns, besser zu verstehen, wie Leben entsteht“, fügt sie hinzu.

Die Forschungsergebnisse sind in der Fachzeitschrift „Nature Communications“ veröffentlicht. Zu den weiteren Autoren der Studie zählen Stewart J. Russell, Cheng Zhao, Savana Biondic, Karen Menezes, Michael Hagemann-Jensen und Clifford L. Librach.