Mikrobiologie bei chronischer Rhinosinusitis

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Für die Mikrobiologie bei chronischer Rhinosinusitis macht es keinen signifikanten Unterschied, ob die Patienten Polypen haben oder nicht – zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle chinesische Studie.

Chinesische Otolaryngologen haben die mikrobiologischen Besonderheiten von Proben des mittleren Nasengangs bei Patienten mit chronischer Rhinosinusitis und nasalen Polypen (CRSwNP, n = 136) mit solchen ohne nasale Polypen (CRSsNP, n = 66) sowie Kontrollprobanden (n = 49) verglichen.

Abstriche aus dem mittleren Nasengang wurden im Rahmen der OP genommen und auf das Vorliegen von aeroben und anaeroben Bakterien und Pilzen untersucht. Außerdem wurden Informationen bzgl. allergischer Rhinitis, Asthma, des Anteiles der Eosinophilen im peripheren Blut sowie des Rauchverhaltens gesammelt. Die gesamte Isolationsrate für Bakterien betrug in den 3 Gruppen 81,3 %, wobei die niedrigste Rate in der CRSsNP-Gruppe (77,3 %) auftrat, die höchste Rate in der CRSwNP-Gruppe (88,4 %). Die am häufigsten auf­tretenden Bakterienarten waren: Koagulase-negative Staphylokokken (24,3 %), Corynebacterium (19,9 %) und Staphylococcus epidermidis (19,1 %) in der CRSwNP-Gruppe; S. epidermis (21,2 %), ­Corynebacterium (21,2 %), Koagulase-negative Staphylokokken (18,2 %) und Staphylococcus aureus (13,6 %) in der CRSsNP-Gruppe; S. epidermis (30,6 %), Koagulase-negative Staphylokokken (28,6 %) und S. aureus (14,3 %) in der Kontrollgruppe.

Hinsichtlich der Bakterien mit hoher Isolationsrate konnte zwischen den 3 Gruppen keine signifikante Differenz festgestellt werden. In der CRSwNP-Gruppe aber trat ein relativ hoher Anteil an Citrobacter (5,9 %; ein Bakterium mit niedriger Isolationsrate) auf; in den anderen beiden Gruppen betrug dieser Wert 0,0 %. Darüber hinaus zeigten einige Bakterienarten unterschiedliche Raten innerhalb der CRSwNP-Gruppe (S. aureus 3,3 % in der ­Subgruppe mit einem normalen Anteil an Eosinophilen, 17,2 % in der Subgruppe mit erhöhtem Anteil an Eosinophilen).

Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der mikrobiologischen Bestandteile (mit Ausnahme von Citrobacter) in den Proben aus den mittleren Nasengängen der CRSwNP-Patienten, der CRSsNP-Patienten sowie der Kontrollprobanden festgestellt werden konnten. (am)