Mit Blick auf die Fußball-EM: Universitätsklinikum Leipzig hat Versorgung bei Massenanfall von Verletzten geübt

Bei der Übung wurden professionell geschminkte „Verletzte“ in die Zentrale Notfallaufnahme des UKL gebracht. Auf dem Foto schaut sich der Triage-Arzt (2.v.l.) eine „Patientin“ an und entscheidet je nach Schwere und Art der Verletzung über die entsprechende Weiterbehandlung. Pflegende versorgen die Person und im Hintergrund beobachten zwei Experten der ASB-Gruppe aus Berlin den Vorgang, um ihn später in ihre Auswertung einfließen zu lassen. (Foto: Stefan Straube/UKL)

Ein angeblicher Verkehrsunfall mit zwei Linienbussen führt zu einem plötzlichen Massenanfall von Verletzen (MANV). Auszubildende der Berufsfachschule spielen Businsassen während der Echtbetrieb in der UKL-Notfallaufnahme parallel ungehindert weiter lief.

Insgesamt 40 Mitarbeitende waren aktiv an der Übung beteiligt. Die Notfall-Alarmierung per Telefon ist als Übungsbestandteil sogar bei insgesamt 650 Mitarbeitenden verschiedener UKL-Kliniken am 20 Januar ausgelöst worden, berichtete das Universitätsklinikum Leipzig (UKL).

Beobachtet und anschließend ausgewertet wurden die Abläufe von auf diese Art Übungen spezialisierten Expertinnen und Experten des Berliner Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB). In der Zentralen Notfallaufnahme wollte es das Szenario, dass das vermeintliche Unglück zum Zeitpunkt der echten Dienstübergabe von der Früh- auf die Spätschicht geschah. So war genügend Personal vorhanden, die Frühschicht konnte die Kolleginnen und Kollegen der Spätschicht auf diese Weise noch weiter unterstützen, so das UKL weiter.

Bei einer kurzen Auswertung nach Übungsende sprach Prof. Sebastian Stehr, Direktor der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie des UKL und Leiter der Krankenhauseinsatzleitung, allen Beteiligten seinen Dank für eine gelungene Übung aus: „Wir haben heute eine besondere Situation trainiert, und alle können stolz sein auf die gezeigte Leistung“, sagte er bei einer Ersteinschätzung.

Auch die Beobachter vom ASB Berlin bestätigten, dass sie ein sehr engagiertes Team erlebt hätten, welches das ausgedachte Ereignis gut bewältigt habe. Prof. Christoph Josten, der als UKL-Vorstand ebenfalls der Übung beiwohnte, hob hervor, dass es ein gutes Gefühl sei, zu wissen, „dass wir als Universitätsklinikum Leipzig so gut vorbereitet sind.“

Übung auch mit Blick auf anstehende Großereignisse wie Fußball-EM

Jedes Krankenhaus sei verpflichtet, einen „Krankenhaus-Alarm- und Einsatzplan“ zu führen, betonte Stehr. Darin sind unter anderem „externe Schadensereignisse“ aufgeführt, wie eben das gleichzeitige Auflaufen von Schwerverletzten. „Das Üben eines solchen Ereignisses fördert, dass Abläufe funktionieren und gut strukturiert sind. Nicht zuletzt mit Blick auf anstehende Großereignisse in Leipzig, wie die Spiele der Fußball-Europameisterschaften in diesem Sommer, sind sie eine gute Vorbereitung auf das nächste reale Ereignis“, erklärte er weiter.