Mit der natürlichen „Sagittalen Balance“ gegen den Rückenschmerz12. Juni 2023 Foto: Peakstock – stock.adobe.com Die „Sagittale Balance“ hat bei der Diagnose und und den daraus abgeleiteten Therapien von Rückenschmerzen wieder eine besondere Bedeutung erlangt. Über Definition und Bedeutung referiert ein Wirbelsäulenexperte auf dem GOTS-Kongress. „Früher ist viel von Haltung geredet worden“, sagt PD Dr. Markus Knöringer, Neurochirurg und Wirbelsäulen-Experte der Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS), „das war verloren gegangen, bekommt jetzt aber wieder Aufwind“. Denn niemand will und soll schnell operiert werden, sondern lieber durch Prophylaxe und moderne konservative Medizin schmerzfrei sein. Die sagittale Balance der Wirbelsäule beschreibt dem Experten zufolge die Ausrichtung der Wirbelsäule in der sagittalen Ebene. Sie kann anhand der Optik und anhand verschiedener radiologischer Parameter bestimmt werden. In der Wissenschaft gehe es dabei um bestimmte Parameter, zum Beispiel Winkel, die passen müssen, dazu zählt unter anderem eine bestimmte Beckenneigung. Dabei wird der Patient von der Seite her betrachtet. Die seitliche Haltung, die doppelte natürliche Krümmung der Wirbelsäule ist das Entscheidende, wenn es um Schmerzfreiheit im Alltag und im Sport geht. Dazu werden auch die Gelenkfunktionen und verschiedenen Wirbelsäulenabschnitte seitlich getestet. Sie alle müssen gut beweglich sein, so Knöringer, der Neurochirurg und Facharzt für Wirbelsäulenchirurgie in München und Miesbach ist und eine Zusatzausbildung in Orthopädie und Sportmedizin hat. Ursachen für eine sagittale Dysbalance sind unter anderem Verkürzungen, eine Minderbeweglichkeit von Wirbelsäule und Gelenken oder auch falsche Angewohnheiten, wie zum Beispiel das Nach-Unten-schauen beim Telefonieren. Der Kopf mit seinem Gewicht zieht dabei die Wirbel immer wieder in eine unnatürliche Position, führt die GOTS aus. Die ersten Fehlhaltungen treten bereits im Kindesalter auf, berichtet die Fachgesellschaft. Das gehe bis ins hohe Alter, unter anderem durch vieles und langes Sitzen und Autofahren. Aber auch durch einseitige Belastung beim Sport, zum Beispiel beim Radfahren, wo die Muskeln nicht über den gesamten Umfang benutzt werden. Den Sportemedizinern zufolge braucht jeder Sport seinen Ausgleichssport in Form von bestimmten Übungen für Kraft, Dehnung, Gymnastizierung, um wieder in eine natürliche sagittale Balance zu kommen. Knöringer: „Jeder Mensch ist jedoch unterschiedlich gebaut, besser oder schlechter in der Wirbelsäule. Das können wir nicht verändern, jedoch daran arbeiten. Auch das Alter können wir nicht verhindern, haben aber die Möglichkeit mit angepasstem Sport und guten Physiotherapien ein paar Prozent rauszuholen.“
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