Mit Mundspülung Kopf-Hals-Krebs-Rezidive prognostizieren?

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Laut einer aktuellen US-amerikanischen Studie könnte ein auf einer Mundspülung basierender Nachweis von Biomarkern im Speichel dabei helfen, das Wiederauftreten von Kopf-Hals-Krebs vorherzusagen.

„Unsere Studie deutet darauf hin, dass der Nachweis von Biomarkern im Speichel, der nach der Erstbehandlung aus einer Mundspülung entnommen wird, das Potenzial hat, das Risiko eines erneuten Auftretens von Krebs zu ermitteln“, fasst Elizabeth Franzmann, MD, Kopf-Hals-Chirurgin am Sylvester Comprehensive Cancer Center an der University of Miami Miller School of Medicine und Mitautorin der Studie die Ergebnisse zusammen. „Erhöhte Werte von einem der beiden Biomarker wurden mit dem Wiederauftreten der Krankheit in Verbindung gebracht.“

Rezidive der Erkrankung sind nicht immer leicht zu erkennen: „Es kann sehr schwierig sein, festzustellen, ob es sich bei dem, was man beobachtet, nur um Veränderungen nach der Behandlung oder um ein Krebsrezidiv handelt“, erklärte Joseph Califano III, MD, Direktor des Hanna and Mark Gleiberman Head and Neck Cancer Center der UC San Diego und Studienautor. „Gute Biomarker könnten helfen.“

Franzmann, deren Forschungslabor sich auf die Suche nach einem kostengünstigen, nichtinvasiven Screening-Test für Kopf-Hals-Krebs konzentriert, betonte die Bedeutung der frühzeitigen Diagnose von Rezidiven. Je früher Rezidive erkannt würden, desto besser könnten Morbidität und Mortalität reduziert werden.

Zuvor hatten Franzmann und ihr Team untersucht, wie Biomarker in Mundspülungen das Risiko einer Person für die Entwicklung von Mund- oder Oropharynx-Tumoren, den häufigsten Krebsarten im Kopf-Hals-Bereich, bewerten können. Sie konnten eine Assoziation mit zwei wichtigen Biomarkern zeigen: CD44 und dem Gesamtproteinspiegel.

In ihrer aktuellen Studie untersuchten das Team, ob diese beiden Biomarker das Wiederauftreten der Erkrankung bei bereits diagnostizierten Patienten vorhersagen können. Im Rahmen der multizentrischen klinischen Studie analysierten die Forschenden die Auswirkungen von CD44 und des Gesamtproteinspiegels bei über 160 Patienten. Den Patienten wurden Proben von Mundspülungen zur Verfügung gestellt, die sie bis zu 18 Monate nach ihrer ersten Behandlung verwenden konnten.

Zum Biomarker-Nachweis verwendeten die Forscher Labortests und experimentelle Lateral-Flow-Tests. „Unsere Labortests zeigten eine Assoziation zwischen dem Biomarker-Level und einem späteren Rezidiv“, erklärte Franzmann. „Im Vergleich zu Patienten mit normalen Proteinwerten drei Monate nach der Behandlung hatten Patienten mit etwa doppelt so hohen Gesamtproteinwerten ein schätzungsweise 65 Prozent höheres Rezidivrisiko.“ Sie fügte hinzu, dass Patienten mit CD44-Spiegeln, die das Dreifache des Normalwerts betrugen, ein um geschätzt 62 Prozent höheres Rezidivrisiko hatten.

Die Studie lieferte auch erste Daten zu einem Schnelltest für die beiden Biomarker. Die Ergebnisse sollen dazu beitragen, die Entwicklung dieses Tests zu beschleunigen, so die Hoffnung der Studienautoren. „Es wäre wirklich nützlich, wenn wir einen Test hätten, der kostengünstig ist und durchgeführt werden kann, während der Patient in der Praxis ist“, betonte Franzmann. „Das ist der Bereich, auf den wir uns konzentrieren.“