Mit Nanofaserpflastern Psoriasis behandeln

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Forschende der Universität Kopenhagen haben ein Pflaster zur einfacheren Behandlung von Psoriasis entwickelt. Die Methode kann auch bei der Behandlung anderer entzündlicher Hautkrankheiten eingesetzt werden.

Gegenwärtig gibt es mehrere Behandlungsmöglichkeiten für Betroffene mit Psoriasis. Zu den gängigsten gehören Cremes und Salben. Das Problem ist, dass die Creme mehrmals täglich aufgetragen werden muss und die Haut fettig macht, weshalb manche Patienten sie nicht konsequent anwenden. Ein Team der Universität Kopenhagen hat nun den Prototyp eines Pflasters entwickelt, das zur Lösung dieses Problems beitragen könnte.

„Wir haben ein trockenes Patch entwickelt, das Wirkstoffe zur Behandlung der Psoriasis enthält und die Häufigkeit der Anwendung auf einmal pro Tag reduziert. Es hat das Potenzial, die Behandlung für Psoriasis-Patienten angenehmer zu machen“, sagt Andrea Heinz vom Fachbereich Pharmazie, die korrespondierende Autorin einer Reihe von Artikeln ist, in denen die Fähigkeit des Pflasters zur Behandlung von Psoriasis untersucht wird.

Ein Patch mit mehreren Funktionen

Das Pflaster ist so konzipiert, dass es zwei Wirkstoffe auf einmal enthält und diese in unterschiedlicher Geschwindigkeit an die Haut abgibt.

„Das ist wirklich clever, denn für die Behandlung von Psoriasis braucht man oft mehr als ein Produkt. Die beiden Wirkstoffe werden kontrolliert und in unterschiedlicher Geschwindigkeit freigesetzt, da sie unterschiedliche Funktionen erfüllen: Salicylsäure wird sofort freigesetzt, um die abgestorbenen Zellen, die sich auf der Haut angesammelt haben, zu entfernen, während Hydrocortison die Entzündung der Haut verringert – ein Prozess, der mehr Zeit benötigt“, sagt die Erstautorin Anna-Lena Gürtler und fügt hinzu: „Wir haben den Prototyp an Schweinehaut und menschlichen Hautzellen getestet und die Ergebnisse mit den in der Apotheke erhältlichen Cremes und Salben verglichen. Unsere Studien zeigen, dass das Pflaster genauso wirksam ist wie die Standardbehandlungen.“

Potenzial zur Behandlung anderer Krankheiten

Die Forschenden verwendeten zur Herstellung des Pflasters Elektrospinning. Bei der Methode wird eine Hochspannung an eine Polymerlösung angelegt, um synthetische Nanofasern zu erzeugen. Die Fasern werden dann zur Herstellung einer Fasermatte verwendet, die wie ein Pflaster auf die Haut geklebt werden kann.

Bevor die Methode in der täglichen Praxis eingesetzt werden kann, sind noch weitere Forschungen und klinische Studien erforderlich. Nach Ansicht von Heinz hat die Methode jedoch ein großes Potenzial, das über die Behandlung der Psoriasis hinausgeht. „Ein wirkstoffhaltiges Pflaster kann eine Alternative zu Cremes und Salben bei der Behandlung anderer entzündlicher Hauterkrankungen sein, zum Beispiel beim atopischen Ekzem. Es kann auch im Zusammenhang mit der Wundheilung nützlich sein.“