Mit neuen Therapeutika gegen resistente Krebsarten12. Januar 2024 Von Tumoren (große Läsionen) betroffenes Lungengewebe Deubiquitylierende Enzyme (grün) sind in Tumoren überrepräsentiert und verhindern den Abbau von Onkoproteinen. Bild: © Diefenbacher Lab: Nikolett Pahor & Oliver Hartmann Deutsch-israelisches Kooperationsprojekt zur Erforschung aggressiver Tumore erhält Millionenförderung. Ein internationales Forschungsprojekt zum Thema „Abbauresistente Tumore verstehen und gezielt bekämpfen” wird im Rahmen der Deutsch-Israelischen Projektkooperation (DIP) mit 1,655 Mio. Euro gefördert. Beteiligt sind Wissenschaftler der LMU, des Technion – Israel Institute of Technology in Haifa, der Goethe-Universität Frankfurt und des Helmholtz-Zentrums München. Die DIP wurde 1997 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ins Leben gerufen, um die Exzellenz in der deutsch-israelischen Forschungszusammenarbeit zu stärken. Das Projekt wird untersuchen, inwieweit kurzlebige, abbaubare Onkoproteine verstärkt stabilisiert werden, was ein typisches Merkmal vieler aggressiver und therapieresistenter Krebsarten ist. „Die Entschlüsselung der molekularen und zellulären Grundlagen der Onkoprotein-Stabilisierungswege und die Entwicklung von Therapeutika, die auf diese Krebsarten abzielen, sind dringend erforderlich und ein ungedeckter klinischer Bedarf“, so LMU-Professor und Gruppenleiter am Helmholtz-Zentrum München Markus Diefenbacher. Die Projektpartner aus Deutschland und Israel wollen ihr Fachwissen zusammenführen, um grundlegende Mechanismen zu erforschen, welche die Tumorentstehung antreiben. Dafür nutzen sie hochentwickelte chemische und biochemische Methoden auf dem Gebiet des gezielten Proteinabbaus in Kombination mit Fliegen- und Mausgenetik sowie klinische Studien und Daten. „Mit unserer gebündelten Expertise werden wir neue Ebenen der Proteinregulierung erforschen, einschließlich Enzymen und Mechanismen, die für die Tumorentstehung von abbauresistenten Tumoren grundlegend sind“, meint Diefenbacher. Gebündeltes Wissen für neue Therapeutika Bei der Durchführung des Projekts spielen die Experimentelle Pneumologie an der Medizinischen Fakultät der LMU und das Institut für Lungengesundheit und Immunität (LHI) am Helmholtz-Zentrum München eine Schlüsselrolle als Innovationsdrehscheibe. Diefenbachers Arbeitsgruppe wird den Zugang zu modernen Technologien ermöglichen, darunter Adeno-assoziierte Viren für den Gentransfer sowie genetisch maßgeschneiderte vorklinische Modellsysteme. Durch eine enge Zusammenarbeit mit Medizinern an der KUM und Asklepios werden Organoide, also organähnliche Strukturen auf der Basis individueller Zellkulturen von Lungenkrebserkrankten, zusammen mit In-vivo- und Ex-vivo-Modellen eine zentrale Rolle bei der Entdeckung neuer Schwachstellen von Tumoren spielen und es dem Konsortium ermöglichen, innovative Therapeutika in einem frühen Stadium zu testen. „Indem wir ein umfassendes und grundlegendes Verständnis der zugrunde liegenden molekularen Mechanismen abbauresistenter Tumore generieren, sind wir in der Lage, neuartige Hemmstoffe und Abbauprodukte (PROTACs) zu entwickeln, die für die Entwicklung neuartiger Therapeutika von unmittelbarer Bedeutung sein werden“, sagt Diefenbacher.
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