Mit Widerstand rechnen: Reaktion von Senioren auf Ende ihres Krebs-Screenings19. Dezember 2017 Foto: © Alexander Raths/Fotolia Zwar empfehlen Leitlinien, die verbleibende Lebenserwartung von Patienten als Entscheidungsfaktor für die Fortführung eines Krebs-Screenings einzusetzen, doch sind die Betroffenen selbst häufig anderer Auffassung. Eine neue Studie gibt Hilfestellung zum Umgang mit dieser Situation und verdeutlicht auch die Wünsche der Betroffenen in Bezug auf die Kommunikation mit ihrem Arzt bei diesem Thema. Es handelte sich um eine Studie mit semi-strukturierten Interviews, die mit 40 autonom lebenden Personen im Alter von mindestens 65 Jahren geführt wurden. Im Durchschnitt waren die Probanden 75,7 Jahre alt. Bei 57,5% von ihnen handelte es sich um Frauen, 25 der Studienteilnehmer (62,5%) waren Weiße. Bei 19 Probanden wurde von einer verbleibenden Lebenserwartung von weniger als 10 Jahren ausgegangen. Die Wissenschaftler konnte im Gespräch mit den Betroffenen 3 Hauptthemen ein Screening-Ende betreffend identifizieren. Erstens waren die Studienteilnehmer dem Vorschlag, sie aus dem Screening herauszunehmen, durchaus zugänglich – vor allem, wenn sie Vertrauen zu ihrem Arzt hatten. Zweitens unterstützten viele Betroffenen zwar, dass man Alter und Gesundheitsstatus einer Entscheidung über ein Screening zugrunde legte, hatten aber oftmals kein Verständnis dafür, dass die verbleibende Lebenserwartung zum entscheidenden Faktor gemacht wurde. Bis auf 2 Patienten widersprachen alle einem dahingehenden Choosign-Wisely-Statement, dass Personen mit einer relativ kurzen Lebenserwartung kein Screening mehr angeboten werden sollte; sie glaubten, dass Ärzte die Lebenserwartung nicht genau genug einschätzen können. Drittens, so berichten die Studienautoren, wünschten sich die Probanden, dass Ärzte ihre Entscheidung, nicht weiter zu screenen, auf der Grundlage des individuellen Gesundheitsstatus des Patienten erläuterten. Die Befragten waren sich aber uneinig darüber, ob die verbleibende Lebenserwartung dabei zur Sprache kommen sollte. Dabei empfanden die Probanden die Wortwahl des Mediziners als wichtig. Viele fanden eine Formulierung wie „Sie werden möglicherweise nicht mehr lange genug leben, um von diesem Test zu profitieren“ unnötig hart im Vergleich zu einer positiveren Wortwahl wie „Dieser Test würde nicht dazu beitragen, dass sie länger leben“.
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