Mit Zahnpasta gegen Erdnuss-Allergie?

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Wie eine aktuelle Studie zeigt, kann eine spezielle Zahnpasta – sie enthält allergene Proteine – sicher und effektiv zur oralen Schleimhaut-Immuntherapie (Oral Mucosal Immunotherapy, OMIT) bei Erdnuss-Allergie eingesetzt werden.

Dass die OMIT „großes Potenzial“ für die Desensibilisierung bei Lebensmittelallergie besitzt, davon ist Studienautor William Berger, MD überzeugt: „Die gezielte Abgabe und die einfache Verabreichung unterstützen das Ziel einer verbesserten Therapieadhärenz.“ Berger stellte die Studienergebnisse auf dem der diesjährigen Jahrestagung des American College auf Allergy, Asthma & Immunolgy (ACAAI) vor.

An der Studie nahmen 32 Erwachsene im Alter zwischen 18 und 55 Jahren mit Erdnussallergie teil. Sie wurden im Verhältnis drei zu eins der aktiven Therapie oder Placebo zugeteilt. Teilnehmer aus der Therapiegruppe erhielten entweder verschiedene Dosen der „Erdnuss-Zahnpasta“ oder Placebo. Einschlusskriterien waren ein positiver Prick-Test (SPT; Durchmesser mind. 3mm größer als Kontrolle) und oder ein spezifischer IgE-Wert von mindestens 0,35 kU/l. Zusätzlich dazu wurde bei allen Teilnehmern ein oraler Provokantionstest durchgeführt. Der Schwellenwert für die Studienteilnahme war ein Versagen bei höchsten 100 mg Erdnussprotein.

Alle Teilnehmer der Therapiegruppe tolerierten, die im Studienprotokoll vordefinierte, Höchstdosis, mittelschwere oder schwere Nebenwirkungen traten nicht auf. Nichtsystemische milde Nebenwirkungen, etwa leichtes Jucken der Mundschleimhaut, waren vorübergehend. Die Therapieadhärenz war hoch: 97 Prozent nahmen bis zum Ende an der Studie teil und Abbrüche waren nicht der Medikation geschuldet. „OMIT scheint eine sichere und praktische Option für Erwachsene mit Lebensmittelallergien zu sein. Die Ergebnisse unterstützen die weitere Entwicklung dieser Zahnpasta für Kinder mit Erdnussallergie,“ so Bergers Fazit zu den Ergebnissen der Studie. Weitere Langzeitstudien seien geplant. (ja)