Mit Zitrusölen gegen Mundtrockenheit bei Krebspatienten

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Ein natürliches Zitrusöl aus Orangen, Zitronen und Limetten erweist sich als hochwirksam gegen Mundtrockenheit. Kombiniert mit einer neuen Lipidformulierung könnte es ohne signifikante Nebenwirkungen wirken, so eine aktuelle Studie.

Die Formulierung kombiniert Limonen (ein ätherisches Öl aus Zitrusfrüchten) mit einem lipidbasierten Wirkstofftransportsystem zur Behandlung von Mundtrockenheit (Xerostomie), einer häufigen Nebenwirkung der Strahlentherapie. Entwickelt wurde der Wirkstoff von Forschenden der der University of South Australia in Zusammenarbeit mit der Medizinischen Fakultät der Stanford University.

Die neue Formel zeigte in Laborexperimenten eine 180-fach bessere Löslichkeit als reines Limonen und steigerte die relative Bioverfügbarkeit im Vergleich zu reinem Limonen in präklinischen Versuchen deutlich.

Mundtrockenheit ist die am häufigsten gemeldete Nebenwirkung nach einer Strahlentherapie zur Behandlung von Kopf-Hals-Krebs. Ursache ist eine Schädigung der Speicheldrüsen. Limonen hat eine schützende Wirkung auf die Speichelproduktion während der Strahlentherapie, ist aber schlecht löslich. Das bedeutet, dass hohe Dosen erforderlich sind, um zu wirken. Diese verursachen Verdauungsstörungen, Bauchbeschwerden und unangenehme „Zitrus-Rülpser“.

Studienleiter Prof. Clive Prestidge, sagt, dass die neue Limonen-Lipid-Kombination Mundtrockenheit bei geringerer Dosis und ohne unangenehme Nebenwirkungen reduziert. Er erklärte weiter: „Die therapeutischen Vorteile von Limonen sind allgemein bekannt. Es wird als entzündungshemmendes, antioxidatives und stimmungsaufhellendes Mittel eingesetzt und kann auch die Verdauung und Darmfunktion verbessern. Aber trotz seiner weit verbreiteten Verwendung haben seine Flüchtigkeit und schlechte Löslichkeit seine Entwicklung als orale Therapie eingeschränkt.“

Die neue Formulierung kombiniere Limonen mit gesunden Fetten und Ölen, um eine superlösliche Verbindung zu schaffen, die vom Körper leicht aufgenommen werden kann und weniger unangenehme Nebenwirkungen habe, ergänzt der Studienleiter. Dadurch werde die Verteilung von Limonen im Magen verbessert, die Absorption erhöht und die Biodistribution kontrolliert – bei gleichzeitiger Steigerung der Speichelproduktion und Reduzierung der Mundtrockenheit.

Laut Erstautorin der Studie Dr. Leah Wright hat die Formulierung das Potenzial, die Lebensqualität von Krebspatienten, die unter Mundtrockenheit leiden, deutlich zu verbessern. Derzeit wird der Wirkstoff in klinischen Studien getestet.