Mit Zitrusölen gegen Mundtrockenheit bei Krebspatienten25. April 2025 Foto: Danijela/stock.adobe.com Ein natürliches Zitrusöl aus Orangen, Zitronen und Limetten erweist sich als hochwirksam gegen Mundtrockenheit. Kombiniert mit einer neuen Lipidformulierung könnte es ohne signifikante Nebenwirkungen wirken, so eine aktuelle Studie. Die Formulierung kombiniert Limonen (ein ätherisches Öl aus Zitrusfrüchten) mit einem lipidbasierten Wirkstofftransportsystem zur Behandlung von Mundtrockenheit (Xerostomie), einer häufigen Nebenwirkung der Strahlentherapie. Entwickelt wurde der Wirkstoff von Forschenden der der University of South Australia in Zusammenarbeit mit der Medizinischen Fakultät der Stanford University. Die neue Formel zeigte in Laborexperimenten eine 180-fach bessere Löslichkeit als reines Limonen und steigerte die relative Bioverfügbarkeit im Vergleich zu reinem Limonen in präklinischen Versuchen deutlich. Mundtrockenheit ist die am häufigsten gemeldete Nebenwirkung nach einer Strahlentherapie zur Behandlung von Kopf-Hals-Krebs. Ursache ist eine Schädigung der Speicheldrüsen. Limonen hat eine schützende Wirkung auf die Speichelproduktion während der Strahlentherapie, ist aber schlecht löslich. Das bedeutet, dass hohe Dosen erforderlich sind, um zu wirken. Diese verursachen Verdauungsstörungen, Bauchbeschwerden und unangenehme „Zitrus-Rülpser“. Studienleiter Prof. Clive Prestidge, sagt, dass die neue Limonen-Lipid-Kombination Mundtrockenheit bei geringerer Dosis und ohne unangenehme Nebenwirkungen reduziert. Er erklärte weiter: „Die therapeutischen Vorteile von Limonen sind allgemein bekannt. Es wird als entzündungshemmendes, antioxidatives und stimmungsaufhellendes Mittel eingesetzt und kann auch die Verdauung und Darmfunktion verbessern. Aber trotz seiner weit verbreiteten Verwendung haben seine Flüchtigkeit und schlechte Löslichkeit seine Entwicklung als orale Therapie eingeschränkt.“ Die neue Formulierung kombiniere Limonen mit gesunden Fetten und Ölen, um eine superlösliche Verbindung zu schaffen, die vom Körper leicht aufgenommen werden kann und weniger unangenehme Nebenwirkungen habe, ergänzt der Studienleiter. Dadurch werde die Verteilung von Limonen im Magen verbessert, die Absorption erhöht und die Biodistribution kontrolliert – bei gleichzeitiger Steigerung der Speichelproduktion und Reduzierung der Mundtrockenheit. Laut Erstautorin der Studie Dr. Leah Wright hat die Formulierung das Potenzial, die Lebensqualität von Krebspatienten, die unter Mundtrockenheit leiden, deutlich zu verbessern. Derzeit wird der Wirkstoff in klinischen Studien getestet.
Mehr erfahren zu: "Krebsforschung: Fördermittel für innovative Ansätze" Krebsforschung: Fördermittel für innovative Ansätze Die Wilhelm Sander-Stiftung unterstützt 15 vielversprechende Projekte aus verschiedenen Bereichen der Onkologie mit einer Fördersumme von insgesamt 2.601.092 Euro.
Mehr erfahren zu: "Synapsen in Haarzellen: „Molekulare Landkarte“ zeigt spezifische Muster" Synapsen in Haarzellen: „Molekulare Landkarte“ zeigt spezifische Muster Göttinger Forschende haben erstmals die Synapsen in Haarzellen auf molekularer Ebene untersucht. Sie konnten zeigen, dass sich Ionenkanäle und weitere synaptische Proteine in spezifischen Mustern organisieren.
Mehr erfahren zu: "COVID-19: Komplikationsrisiko hält nach Infektion länger an als nach Impfung" COVID-19: Komplikationsrisiko hält nach Infektion länger an als nach Impfung Während der Corona-Pandemie entwickelten Kinder und Jugendliche nach einer COVID-19-Erkrankung häufiger Herz- oder Gefäßerkrankungen als nach einer Impfung. Die Risiken für diese Komplikationen hielten nach einer Infektion auch deutlich länger […]