Mitralklappenprolaps und SSNHL: Studie belegt Zusammenhang

Foto: Rido – Fotolia.com

In einer aktuellen Studie haben taiwanische Forscher den Zusammenhang zwischen plötzlichem, senorineuralem Hörverlust (SSNHL) und dem Auftreten eines Mitralklappenprolaps evaluiert.

Der Ausdruck Mitralklappenprolaps (MKP) bezeichnet eine meist angeborene (primäre) Fehlbildung des Mitralklappenapparates des menschlichen Herzens. Dabei wölben sich die Anteile der Mitralklappe während der Systole in den linken Vorhof vor.

Für diese Fall-Kontroll-Studie bedienten sich die Forscher populationsbasierter Datensätze, die aus der Taiwan Longitudinal Health Insurance Database stammten. Insgesamt konnten 3399 Fälle kürzlich diagnostierten SSHNL ausgemacht werden. Unter Anwendung des Propensity-Score-Matchings wurden weitere 3399 Kontrollpatienten (einer für jeden SSNHL-Fall) aus demselben Datensatz selektiert. Die ausgewählten Variablen umfassten Alter, Geschlecht, monatliches Einkommen, geographische Lokalisation, den Urbanisierungsgrad des Wohnorts der Patienten, Bluthochdruck, Diabetes sowie Hyperlipidämie. Mittels Chi-Quadrat-Tests wurden die Unterschiede hinsichtlich der soziodemographischen Merkmale der Patienten miteinander verglichen, während eine konditionale logistische Regressionsanalyse zur Untersuchung zum Zusammenahng zwischen SSHNL und zuvor diagnostiziertem Mitralklappenprolaps durchgeführt wurde.

Von den insgesamt 6798 Probanden hatten bis zum Beginn des Untersuchungszeitraums 131 (1,93 %) Individuen die Diagnose Mitralklappenprolaps erhalten. Ein statistisch signifikanter Unterschied hinsichtlich der Prävalenz von früheren Mitralklappenprolapsen konnte zwischen Fällen und Kontrollprobanden beobachtet werden: 2,41 % gegenüber 1,44 % (p = 0,004). Die konditionale logistische Regressionsanalyse bezüglich Geschlecht, Alter, Einkommen, Urbanisierungsgrad, geographische Lokalisation, Bluthochdruck, Diabetes und Hyperlipidämie zeigte, dass das Quotenverhältnis für frühere Mitralklappenprolapse lediglich 1,69 (95 % Konfidenzintervall, 1,18-2,42) im Vergleich zu den Kontrollen betrug.

Die Studie ergab, dass Patienten mit Mitralklappenprolaps ein 1,69-fach erhöhtes Risiko aufweisen, einen SSNHL zu erleiden, als es bei den Probanden ohne Mitralklappenprolaps der Fall ist. (am)