MOGAD und MS: Die OCT ermöglicht eine frühe Unterscheidung19. März 2025 Untersuchung mittels optischer Kohärenztomographie. Symbolbild.©auremar-stock.adobe.com Multiple Sklerose (MS) sowie die Myelin-Oligodendrozyten-Glykoprotein-IgG-assoziierten Erkrankungen (MOGAD) manifestieren sich häufig mit einer Optikusneuritis (ON). Ein Wissenschaftsteam aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Frankreich zeigt nun, dass die Erkrankungen mithilfe der optischen Kohärenztomographie (OCT) unterschieden werden können. Ihre Studie umfasste 162 Patienten aus sieben Zentren, die sich mindestens sechs Monate nach der ersten ON einer Standard-OCT und einer Hochkontrast-Sehschärfenbestimmung (HCVA) unterzogen. Davon bildeten 100 Patienten (32 MOGAD, 68 MS) die primäre Untersuchungskohorte, während 62 Patienten (31 MOGAD, 31 MS) eine Validierungskohorte bildeten. Der Vergleich der MS- und MOGAD-Gruppen ergab, dass bilaterale simultane ON bei MOGAD häufiger auftrat als bei MS (46,9% vs. 11,8%; p < 0,001). Die OCT zeigte bei MOGAD eine stärkere Atrophie der peripapillären retinalen Nervenfaserschicht (pRNFL) in allen Segmenten im Vergleich zu einer vorwiegend temporalen pRNFL-Atrophie bei MS (p < 0,001). Die HCVA war bei MS zudem besser erhalten (p = 0,007). Zur Unterscheidung von MOGAD und MS eignete sich die pRNFL-Dicke in allen Segmenten außer des temporalen. Mittels multivariater logistischer Regression entwickelte das Autorenteam um Ilya Ayzenberg von der Ruhr-Universität Bochum einen Composite Score zur Unterscheidung zwischen MOGAD und MS. In diesen nahmen die Autoren die gleichzeitige bilaterale ON sowie die kritische Atrophie in den nasalen (< 58,5 µm) und temporalen superioren (< 105,5 µm) Segmenten als drei unabhängige Prädiktoren für MOGAD auf. Der Composite Score unterschied MOGAD von MS mit einer Sensitivität von 75 Prozent und einer Spezifität von 90 Prozent in der Untersuchungskohorte und einer Sensitivität von 68 Prozent und einer Spezifität von 87 Prozent in der Validierungskohorte. Die Autoren resümieren, dass MOGAD nach einer einzigen ON-Episode im Vergleich zu MS eine ausgeprägtere globale pRNFL-Atrophie und eine geringere Sehschärfe nach ON aufweist. Der von ihnen entwickelte OCT-basierte Composite Score habe die Differenzierung zwischen den beiden Entitäten ermöglicht.
Mehr erfahren zu: "Kritik an Apothekenreform: ALM sieht Gesundheitsversorgung gefährdet" Kritik an Apothekenreform: ALM sieht Gesundheitsversorgung gefährdet Die geplante Apothekenreform des Bundesgesundheitsministeriums greift nach Ansicht des Verbandes Akkreditierte Labore in der Medizin (ALM) unnötig in bewährte Versorgungsstrukturen ein. Patientenzentrierte und qualitätsorientierte Labordiagnostik sei integraler Bestandteil guter Medizin […]
Mehr erfahren zu: "Geographische Atrophie: Implantat ermöglicht erstmals Wiederherstellung zentraler Sehfunktion" Geographische Atrophie: Implantat ermöglicht erstmals Wiederherstellung zentraler Sehfunktion Bei Patienten mit geographischer Atrophie (GA) konnte mithilfe eines Implantates erstmals die zentrale Sehfunktion teilweise wiederhergestellt werden. Dies ist das Ergebnis einer internationalen klinischen Studie. GA ist eine schwere Spätform […]
Mehr erfahren zu: "Keratokonus: Mithilfe von KI behandlungsbedürftige Patienten erkennen" Keratokonus: Mithilfe von KI behandlungsbedürftige Patienten erkennen Künstliche Intelligenz (KI) kann erfolgreich zur Vorhersage des Therapiebedarfes bei Keratokonus eingesetzt werden. Das zeigt eine neue Studie, die britische Forscher auf dem 43. Kongress der Europäischen Gesellschaft für Katarakt- […]