Mögliche Behandlung für chronische Nierenerkrankung bei Hunden entdeckt

Juja, ein süßer und widerstandsfähiger Welpe, litt an Nierenversagen, fand aber mit dieser vielversprechenden Behandlung Linderung. Foto: © Hilla Chen

Eine neue Studie unter der Leitung von Dr. Hilla Chen von der Koret School of Veterinary Medicine der Hebräischen Universität bietet neue Hoffnung für die Behandlung chronischer Nierenerkrankungen (CKD) bei Hunden.

Die Studie unterstreicht den potenziellen Nutzen von Paricalcitol, einem Vitamin-D-Analogon der zweiten Generation, bei der Behandlung von renalem sekundärem Hyperparathyreoidismus (RHPT) und Proteinurie – zwei kritischen Komplikationen von CKD. Die Studie wurde kürzlich im „Journal of Veterinary Internal Medicine“ veröffentlicht.

CKD ist eine fortschreitende Erkrankung, bei der die Nieren des Hundes allmählich ihre Funktionsfähigkeit verlieren. Obwohl sie hauptsächlich ältere Hunde betrifft, können auch jüngere Hunde daran erkranken. Eine der Hauptkomplikationen von CKD ist der RHPT. Diese Störung tritt auf, wenn die Nieren wichtige Mineralstoffe wie Kalzium und Phosphor nicht regulieren, was zu erhöhten Parathormonspiegeln (PTH) führt. Dieses Ungleichgewicht kann Knochen und andere Organe schädigen.

Die Studie untersuchte, ob Paricalcitol einen RHPT wirksam lindern und andere schädliche Auswirkungen von CKD mildern kann.

An der randomisierten, kontrollierten Crossover-Studie nahmen 13 Hunde von Kunden teil, bei denen gemäß den Richtlinien der International Renal Interest Society (IRIS) CKD (Stadium 2–4) diagnostiziert wurde. In zwei 12-wöchigen Studienperioden erhielten die Hunde entweder Paricalcitol oder ein Placebo, dazwischen eine zweiwöchige Auswaschphase. Während der gesamten Studie überwachten die Forscher Nierenfunktion, Hormonspiegel sowie Kalzium- und Phosphatkonzentrationen engmaschig.

Wichtige Ergebnisse

Senkung des Parathormons (PTH): Eine 12-wöchige Behandlung mit Paricalcitol führte zu einem signifikanten Rückgang der PTH-Konzentrationen und damit zu einer Verbesserung des Mineralstoffhaushalts bei Hunden mit CKD.

Stabilisierung der Proteinurie: Während sich die Proteinurie bei Hunden unter Placebo verschlechterte, blieb sie bei den mit Paricalcitol behandelten Hunden stabil, was auf mögliche nierenschützende Effekte hindeutet.

Leichte Nebenwirkungen: Bei etwa der Hälfte der behandelten Hunde wurde eine leichte Hyperkalzämie beobachtet. Dosisanpassungen konnten diesen Effekt jedoch erfolgreich abmildern, sodass die Behandlung ohne Studienabbruch fortgesetzt werden konnte.

Unerwarteter Anstieg von FGF-23: Es wurde ein deutlicher Anstieg des Fibroblasten-Wachstumsfaktors 23 (FGF-23) festgestellt, was Fragen zu den langfristigen Auswirkungen von Paricalcitol und dem Bedarf an weiteren Untersuchungen aufwirft.

Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Paricalcitol eine zentrale Rolle bei der Behandlung von CKD spielen könnte, indem es den RHPT senkt und möglicherweise den Krankheitsverlauf verlangsamt. Angesichts des damit verbundenen Risikos einer Hyperkalzämie sollten Tierärzte den Kalziumspiegel sorgfältig überwachen und die Dosierung entsprechend anpassen.

„Unsere Ergebnisse eröffnen neue Therapieansätze in der CKD-Behandlung von Hunden. Paricalcitol ist zwar vielversprechend bei der Senkung des Parathormonspiegels und der Stabilisierung der Proteinurie, erfordert aber eine sorgfältige Überwachung, um Nebenwirkungen wie Hyperkalzämie zu vermeiden“, so Dr. Chen.

Obwohl diese Studie ermutigende Daten liefert, sind weitere Langzeitstudien erforderlich, um die langfristigen Auswirkungen von Paricalcitol auf den CKD-Verlauf, die Überlebensraten und die potenziellen Risiken erhöhter FGF-23-Spiegel zu untersuchen.