Monoklonaler Antikörper verbessert Immunotherapie bei Katzenallergie14. Oktober 2022 Foto: Pormezz/stock.adobe.com Eine Kombination der Standard-Immunotherapie gegen Katzenallergie bei allergischer Rhinitis mit dem monoklonalen Antikörper Tezepelumab machte diese wirksamer, so das Ergebnis einer aktuellen US-amerikanischen Studie. Der monoklonale Antikörper Tezepelumab blockiert das „thymic stromal lymphopoietin“ (TSLP), ein Cytokin das auch Alarmin genannt wird. Zellen, die die Oberfläche von Organen, etwa Haut oder Darm, aber auch Nasenschleimhaut oder Lunge, auskleiden sekretieren TSLP als Antwort auf potenzielle Gefahrensignale. Bei allergischen Erkrankungen hilft TSLP dabei die überreaktive Immunantwort auf normalerweise harmlose Substanze zu initiierten. Die klinische Phase-I/II-Studie (CATNIP) wurde von Jonathan Corrren, M.D. und Associate Clinical Professor of Medicine an der David Geffen School of Medicine an der Univercity of California (UCLA) in Los Angeles geleitet. Amgen Inc. of Thousand Oaks, Kalifornien und AstraZeneca of Gaithersburg, Maryland, stellten den monoklonalen Antikörper Tezepelumab zur Verfügung. An der CATNIP-Studie nahmen 121 Erwachsene zwischen 18 und 65 Jahren in verschiedenen medizinischen Zentren und Städten in den USA teil. Die Teilnehmer wurden randomisiert in vier Gruppen eingeteilt: Sie erhielten entweder Tezepelumab plus subkutane Allergen-Immunotherpie gegen Katzenallergie, Tezepelumab plus Placebo-Injektionen, Placebo plus Allergie-Injektionen oder doppelt Placebo. Der Therapiezeitraum betrug 48 Wochen und die Teilnehmer wurden für ein Jahr nach Therapieende nachverfolgt. Um die Wirkung des Therapieregimes zu testen, erhielten die Probanden ein Nasenspray mit Katzenallergien, je eine Dosis pro Nasenloch zu sechs verschiedenen Zeitpunkten wahren des zweijährigen Studienzeitraums. Der Level der nasalen Symptome sowie der Luftstrom durch die Nase wurden fünf, 15, 30 und 60 Minuten nach der Gabe des Nasensprays bestimmt, danach stündlich für bis zu fünf Stunden. Außerdem wurden Blutproben und Zellen der Nasenschleimhaut entnommen. Die stärksten nasalen Symptome waren zum Ende der Therapie um 36 Prozent geringer bei der Gruppe, die Tezepelumab plus subkutane Immunotherapie erhalten hatte verglichen mit der Gruppe, die nur Allergie-Injektionen bekommen hatte. Nach einem Jahr waren die Symptome der ersten Gruppe noch um 24 Prozent reduziert. Diese Ergebnisse zeigen erstmals, dass die zusätzliche Gabe eines Zytokin-Inibitiors bei subkutaner Allergen-Immunotherapie die Symptome allergischer Rhinitis reduzieren kann, nach nur einem Jahr Therapie, betonen die Studienautoren. Die Analyse der Blutproben und der Zellproben aus der Nase zeigte, dass die kombinierte Therapie Veränderungen in der Aktivität des genetischen Netzwerks in Gang setzte, die zu einer verminderten Aktivierung von Immunzellen der Nasenschleimhaut führten, die bei der allergischen Reaktion eine Rolle spielen. Dies halb den Autoren zufolge nasale Allergiesymptome zu unterdrücken. Das Autorenteam plant nun eine Phase-II-Studie zur Anwendung von Tezepelumab plus oraler Immuntherapie für Nahrungsmittelallergie. Außerdem wollen sie die vorliegenden Studiendaten genauer analysieren, um besser zu verstehen, wie Tezepelumab plus Immuntherapie auf dem zellulären Level funktioniert. (ja)
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