Morbus Menière: Erweiterung des Phänotyps16. März 2018 Foto: © pathdoc – Fotolia.com Um klinische Subgruppen bei Patienten mit unilateralem Morbus Menière zu definieren, haben spanische Otolaryngologolen eine Clusteranalyse betreffender Patienten vorgenommen. Die Subgruppe wurde anschließend mit klinischen Subgruppen von Patienten mit bilateralem Morbus Menière verglichen. Unter Clusteranalysen oder Ballungsanalysen versteht man Verfahren zur Entdeckung von Ähnlichkeitsstrukturen in Datenbeständen. Als Studiendesign diente eine Querschnittstudie mit einer zweistufigen Clusteranalyse. Die Autoren der kürzlich in „Clinical Otolaryngology“ publizierten Arbeit suchten bei 988 erwachsenen Patienten mit unilateralem Morbus Menière nach den geeignetsten Prädiktoren für die Bildung von klinischen Subgruppen mit potenziell unterschiedlichen Ätiologien. Die Autoren stellten 5 Cluster bei unilateralem Morbus Menière auf: Zur Gruppe 1 gehörten die häufigsten klinischen Merkmale wie sporadisch auftretender Morbus Menière ohne Migräne und ohne Autoimmunerkrankung (53 % der Patienten); Gruppe 2 definiert sich durch Hörverlust, der den Schwindelepisoden um Monate oder gar Jahre vorausgeht und ebenfalls in der Regel nicht mit Migräne oder Autoimmunerkrankungen einhergeht (8 %); Gruppe 3 involviert 13 % der Patienten und wird als innerfamiliär angesehen, während der Morbus Menière der Gruppe 4 (15 %) grundsätzlich mit Migräne in Verbindung steht; Gruppe 5 schließlich geht mit Autoimmunerkrankungen einher und betrifft 11 %. Die Autoren fanden signifikante Unterschiede hinsichtlich der Verteilung von Autoimmunerkrankungen in den Clustern 3, 4 und 5 zwischen den Patienten mit uni- und bilateralem Morbus Menière. Durch diese Clusteranalyse werde, so das Fazit der Autoren, der Phänotyp abseits der audiovestibulären Symptomatiken erweitert. Diese Klassifikation werde bei der Phänotypisierung des Morbus Menière hilfreich sein und die Patientenauswahl für randomisierte klinische Studien erleichtern. (am) Quelle: Frejo et al. Clin Otolaryngol. 2017 Dec;42(6):1172-1180.