Mortalität bei Lungenkrebs: Gebrechliche Patienten besonders gefährdet

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In einer Metaanalyse untersuchten Forschende um die Erstautorin Dr. Klara Komici von der Abteilung für Medizin und Gesundheitswissenschaften „V. Tiberio“ der Università degli Studi del Molise in Campobasso, Italien, die Prävalenz und Auswirkung von Gebrechlichkeit bei Patienten mit Lungenkrebs?

Die Wissenschaftler beobachteten, dass fast jeder 2. Lungenkrebspatient als gebrechlich eingestuft werden musste, und dass bei den so Betroffenen die Mortalitätsrate um das 3-Fache erhöht war. Sie hatten verschiedene Literaturdatenbanken (Medline/PubMed, Scopus und die Cochrane Library) nach für die Fragestellung relevanten Veröffentlichungen bis zum Stichtag 15.11.2020 durchsucht.

Die Arbeitsgruppe identifizierte so 2571 Artikel, von denen 16 Arbeiten mit insgesamt 4183 Patienten in die in „Chest“ veröffentlichte Analyse aufgenommen wurden. Die Prävalenz von Gebrechlichkeit bei Lungenkrebs betrug 45% (95%-KI 28–61; I2=99,5%; p<0,0001). Ein gebrechlicher Zustand war mit einer erhöhten HR für Mortalität verbunden (HR 3,01; 95%-KI 1,77–5,10; p<0,001).

Fazit
Die Prävalenz von Gebrechlichkeit bei Lungenkrebs liegt bei 45%, was einen signifikant negativen Einfluss auf das Überleben von Patienten mit Lungenkrebs hat. Diese Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung der Messung der Gebrechlichkeit, die wichtige prognostische Informationen liefert und Möglichkeiten für Interventionen bieten kann, um die Situation bei Patienten mit Lungenkrebs zu verbessern, resümieren die Forschenden. (ac)

Autoren: Komici K et al.
Korrespondenz: Klara Komici; [email protected]
Studie: Frailty in Patients With Lung Cancer: A Systematic Review and Meta-Analysis
Quelle: Chest 2022;162(2):485–497.
Web: https://doi.org/10.1016/j.chest.2022.02.027