Multiples Myelom: Neuer Bluttest könnte Diagnostik erleichtern11. August 2025 Foto (Symbolbild) ©Noom_Studio (stock.adobe.com) Forschende des Dana-Farber Cancer Institute, USA, haben einen Bluttest entwickelt, der die Diagnose und Überwachung des Multiplen Myeloms revolutionieren könnte. Mit „SWIFT-seq“ bietet er möglicherweise eine nicht-invasive Alternative zu herkömmlichen Knochenmarkbiopsien. Das Multiple Myelom (MM) ist eine bösartige Erkrankung des Knochenmarks, der häufig Erkrankungen wie die Monoklonale Gammopathie Unklarer Signifikanz (MGUS) oder das Schwelende Multiple Myelom (SMM) vorausgehen. Standardmäßig werden Knochenmarkbiopsien durchgeführt, um das Risiko dieser Erkrankungen zu bewerten und genetische Veränderungen zu überwachen. Diese Biopsien sind jedoch schmerzhaft und können nicht sehr häufig am selben Patienten durchgeführt werden. Darüber hinaus liefert die bisherige Testmethode, die Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung (FISH), oft keine eindeutigen Ergebnisse. Zirkulierende Tumorzellen im Blut Die neue Methode, als SWIFT-seq bezeichnet, basiert auf der Single-Cell-Sequenzierung und charakterisiert zirkulierende Tumorzellen (CTCs) im Blut. Damit bietet sie eine innovative Alternative, die es Ärzten ermöglicht, Risikobewertungen und genetische Überwachungen mit einem einfachen Bluttest durchzuführen. Das macht den Prozess deutlich einfacher und zuverlässiger, da die neue Methode die Genauigkeit von Knochenmarktests wie FISH übertrifft. „SWIFT-seq ist eine leistungsstarke Option, die die Anzahl der CTCs messen, die genomischen Veränderungen des Tumors charakterisieren, die proliferative Kapazität des Tumors abschätzen und prognostisch nützliche Gensignaturen in einem einzigen Test und anhand einer Blutprobe messen kann“, erklärt die Senior-Autorin Dr. Irene M. Ghobrial. Die Studie, die in der Fachzeitschrift „Nature Cancer“ veröffentlicht wurde, umfasste 101 Patienten und gesunde Spender. Die Ergebnisse zeigen, dass SWIFT-seq bei 95 Prozent der Patienten mit SMM und 94 Prozent der Patienten mit neu diagnostiziertem MM CTCs erfasste – den Gruppen, die am ehesten von einer verbesserten Risikostratifizierung und genomischen Überwachung profitieren. Tumorbiologie entschlüsseln Im Unterschied zu bestehenden Methoden wie der Durchflusszytometrie identifiziert SWIFT-seq CTCs anhand des molekularen Barcodes des Tumors anstatt sich auf Zelloberflächenmarker zu verlassen. Außerdem misst sie nicht nur mehrere klinisch relevante Merkmale, sondern liefert auch neue Erkenntnisse darüber, wie Tumorzellen zirkulieren. „Wir haben eine Gensignatur identifiziert, die unserer Meinung nach die Zirkulationskapazität des Tumors erfasst und möglicherweise einige der ungeklärten Rätsel der Myelombiologie teilweise erklärt“, kommentiert Co-Erstautorin Dr. Elizabeth D. Lightbody. „Dies kann unsere Überlegungen zur Eindämmung der Tumorausbreitung bei Myelompatienten enorm beeinflussen und zur Entwicklung neuer Medikamente für Patienten führen.“ (mkl)
Mehr erfahren zu: "KITTU 2.0: Künstliche Intelligenz zur Unterstützung multidisziplinärer Tumorkonferenzen wird evaluiert" KITTU 2.0: Künstliche Intelligenz zur Unterstützung multidisziplinärer Tumorkonferenzen wird evaluiert An der Universitätsmedizin Mainz startet ein Forschungsprojekt, um den Prototyp eines auf Künstlicher Intelligenz (KI) basierenden Assistenzsystems für urologische Tumortherapien weiterzuentwickeln.
Mehr erfahren zu: "Triple-negativer Brustkrebs: Neuartiger Therapieansatz an der Hochschule Coburg erforscht" Triple-negativer Brustkrebs: Neuartiger Therapieansatz an der Hochschule Coburg erforscht Zu triple-negativem Brustkrebs (TNBC) forscht eine Doktorandin an der Hochschule Coburg an einem neuen Therapieansatz.
Mehr erfahren zu: "Interview zur DGHO-Jahrestagung: Von Kosten(transparenz), Leitlinien und selbst hergestellten CAR-T-Zellen" Interview zur DGHO-Jahrestagung: Von Kosten(transparenz), Leitlinien und selbst hergestellten CAR-T-Zellen Im Rahmen der Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaften für Hämatologie und Medizinische Onkologie ergab sich die Möglichkeit zu einem Interview mit Prof. Michael Hallek, Direktor der Klinik I […]