NAKO-Studienzentrum Düsseldorf: Ektropionieren als Level-3-Projekt3. September 2020 Untersuchung der Bindehaut des Unterlids durch Ektropionieren. Der Patient schaut dabei nach oben. Foto: © revers_jr – stock.adobe.com Das NAKO-Studienzentrum Düsseldorf führt als erstes innerhalb der NAKO–Gesundheitsstudie das Ektropionieren systematisch durch. Partner dieses Projektes zur Gewinnung von Parametern zu Benetzungsstörungen der Augenoberfläche ist die Universitäts-Augenklinik Düsseldorf. “Ektropionieren ist eine Untersuchung der Innenseite des Augenlids. Durch dieses Verfahren kann man Benetzungsstörungen der Augenoberfläche diagnostizieren”, so Prof. Oliver Kuß, wissenschaftlicher Projektleiter des NAKO-Studienzentrums Düsseldorf und Direktor des Instituts für Biometrie und Epidemiologie am Deutschen Diabetes-Zentrum (DDZ) in Düsseldorf. “Trockene Augen sind auch in Deutschland ein weit verbreitetes Augenleiden. In unserem Projekt wird als voll- beziehungsweise teilautomatisiertes Vermessungsgerät der Keratograph eingesetzt, um ein breites Spektrum valider Daten zur Augengesundheit für die deutsche Bevölkerung zu erhalten.” Das Ektropionieren ist eine Zusatzuntersuchung, die den Teilnehmern im NAKO-Studienzentrum Düsseldorf im Rahmen der Folgeuntersuchung angeboten wird. Inzwischen haben mehr als 100 Personen diese spezifische Augenuntersuchung angenommen. “Neben der Gewinnung von Parametern zur Trockenheit des Auges werden die Ergebnisse auch dazu dienen, Risikofaktoren und Häufigkeit dieser verbreiteten Krankheit besser zu verstehen”, betont Prof. Gerd Geerling, Direktor der Klinik für Augenheilkunde am Universitätsklinikum (UKD) Düsseldorf und lokaler NAKO-Projektpartner. Level-3-ProjektÜber das zentrale Untersuchungsprogramm der NAKO hinaus, welches in allen Studienzentren in gleicher Art und Weise durchgeführt wird, haben die Studienzentren die Möglichkeit, zusätzliche Untersuchungen – sogenannte Level-3-Projekte – durchzuführen, um so weitere wissenschaftliche Fragestellungen zu bearbeiten. Das Augenprojekt in Düsseldorf ist eine solche Zusatzuntersuchung.Zur Zusammenarbeit mit der NAKO erklärt Geerling: “Die NAKO-Gesundheitsstudie hat eine standardisierte und qualitative Infrastruktur für Deutschland realisiert, auf die wir jetzt für das Projekt “Augengesundheit” zurückgreifen können. Die wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, dem Universitätsklinikum, dem Deutschen Diabetes-Zentrum und dem Leibniz-Institut für umweltmedizinische Forschung (IUF) wird durch die NAKO erheblich gestärkt.” Verknüpfung mit NAKO-DatenLevel-3-Projekte werden mit nationalen und internationalen Kooperationspartnern realisiert und von diesen finanziert. Diese Kooperationspraxis hat nach Ansicht von Prof. Annette Peters, Vorstandsvorsitzende der NAKO, einen großen Mehrwert. “Die Level-3-Partner können die hervorragende Infrastruktur der NAKO nutzen und die Daten und Bioproben aus dem NAKO-Standarduntersuchungsprogramm mit den Daten ihrer eigenen Zusatzerhebungen verknüpfen”, so die Münchener Forscherin. “Darüber hinaus fließen die Ergebnisse der Level-3-Projekte in den NAKO-Datenbestand ein. Dieses Prinzip hat sich bei großen epidemiologischen Studien vielfach bewährt und stellt eine effiziente Ressourcennutzung dar.” Hintergrund NAKO-Gesundheitsstudie: Die NAKO-Gesundheitsstudie ist ein gemeinsames Projekt von 27 Institutionen – Universitäten, Helmholtz-Zentren, Leibniz-Instituten sowie anderen Institutionen –, die sich im NAKO e.V. zusammengeschlossen haben, um gemeinsam die bislang größte bevölkerungsbasierte, prospektive Langzeitstudie in Deutschland durchzuführen. Seit 2014 werden in der NAKO-Gesundheitsstudie zufällig aus den Melderegistern gezogene Männer und Frauen zwischen 20 und 69 Jahren bundesweit in 18 Studienzentren medizinisch untersucht und nach ihren Lebensumständen befragt. Ziel ist es, chronische Erkrankungen wie zum Beispiel Krebs, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Rheuma, Infektionen und Depression genauer zu erforschen, um Prävention, Früherkennung und Behandlung dieser in der Bevölkerung weit verbreiteten Krankheiten zu verbessern. Das multizentrische Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, den beteiligten Ländern und der Helmholtz-Gemeinschaft gefördert. 205.000 Personen haben an der NAKO-Studie teilgenommen, davon 30.000 an der zusätzlichen einstündigen MRT-Ganzkörperuntersuchung. Zurzeit werden die Teilnehmer erneut zur Folgeuntersuchung eingeladen. Bislang haben sich mehr als 30.000 Teilnehmer wieder beteiligt.Weitere Informationen unter http://www.nako.de
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