Nano-Immuntherapie verstärkt gezielten Angriff auf Melanome

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Ein neu entwickelter nano-immunologischer Agonist einer chinesischen Arbeitsgruppe verstärkt gezielt die Immunabwehr gegen Melanome und ermöglicht gleichzeitig die Bildgebung per Magnetresonanztomographie.

Das Melanom bleibt insbesondere aufgrund seines stark immunsuppressiven Tumormikromilieus eine klinische Herausforderung, da dieses die Wirksamkeit konventioneller Immuncheckpoint-Inhibitoren deutlich herabsetzt. Um dieses Problem zu adressieren, entwickelten Prof. Wu Zhengyan vom Hefei Institutes of Physical Science der Chinesischen Akademie der Wissenschaften und Prof. Zhang Guilong von der Binzhou Medical University eine multifunktionale Nanoplattform. Diese ist in der Lage, das Tumormikromilieu gezielt umzugestalten und die körpereigene Immunabwehr gegen den Krebs zu stärken.

Zu diesem Zweck haben die Forschenden einen nano-immunologischen Agonisten designt und synthetisiert, der über mehrere Mechanismen wirkt: Zum einen induziert er durch reaktive Sauerstoffspezies eine immunogene Zellapoptose und löst darüber hinaus eine kupferinduzierte Cuproptose aus – eine neu beschriebene Form des regulierten Zelltods. Zusätzlich enthält das System Ovalbumin (OVA) als Modellantigen, um eine impfähnliche Immunantwort zu verstärken. Besonders wichtig ist zudem die Aktivierung des cGAS-STING-Signalwegs, der eine zentrale Rolle in der angeborenen Immunantwort spielt. Durch diese kombinierten Effekte wird eine starke antitumorale Immunantwort ausgelöst, die sowohl das Tumorwachstum als auch das Wiederauftreten des Melanoms effektiv unterdrückt.

Schematische Darstellung des Herstellungswegs und des anti-tumoralen Wirkmechanismus von pLCGM-OVA. (© Li Qingdong)

Über die therapeutischen Eigenschaften hinaus fungiert pLCGM-OVA auch als T1-gewichtetes Kontrastmittel für die Magnetresonanztomographie, was die gleichzeitige Diagnose und Therapie ermöglicht und einen vielversprechenden Schritt in Richtung fortschrittlicher Krebs-Theranostik darstellt.