Nasopharynxkarzinom: Kombination von PD-1-Inhibitor mit Chemotherapie vielversprechend

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Dass sich die Kombination des PD1-Inhibitors Toripalimab mit Gemcitabin und Cisplantin bei rezidivierendem oder metastasiertem Nasopharynxkarzinom positiv auf das progressionsfreie Überleben auswirkt, hatte bereits eine Zwischenauswertung der JUPITER-02-Studie gezeigt. Auf dem diesjährigen ASCO-Kongress wurden Daten zum Gesamtüberleben präsentiert.

„Die vorab festgelegte, finale Analyse des Gesamtüberlebens (OS [overall survival]) der JUPITER-02-Studie, zeigt, dass die Gabe von Toripalimab zusätzlich zur Chemotherapie als Erstlinientherapie für Patienten mit rezidiviertem oder metastasiertem Nasopharynxkarzinom eine signifikante und klinisch bedeutsame des Gesamtüberlebens darstellt, verglichen mit alleiniger Chemotherapie. Und das unabhängig vom PD-L1-Expressionsstatus“, kommenterierte der leitende Studienautor Haiqiang Mai die Ergebnisse im Vorfeld des ASCO-Kongresses. „Die zusätzliche Gabe von Toripalimab zur Erstlinien-Chemotherapie hat die Wahrscheinlichkeit zu sterben um 37 Prozent im Vergleich zur alleinigen Chemotherapie reduziert und die 3-Jahres-Überlebensrate auf 64,5 Prozent verbessert. Toripalimab plus Gemcitabin-Cisplatin-Chemotherapie repräsentiert die neue Standardversorgung für diese Patientenpopulation“, so Mai weiter.

Insgesamt nahmen 289 Patienten mit rezidiviertem oder metastasiertem Nasopharynxkarzinom (r/m NPC) an der Phase-III-Studie JUPITER-02 teil. Sie wurden randomisiert und erhielten entweder 240 mg Toripalimab (n=146) oder Placebo (n=143) in Kombination mit Gemcitabin und Cisplatin (GP) einmal alle drei Wochen für bis zu sechs Zyklen, gefolgt von einer Monotherapie mit Toriplalimab oder Placebo einmal alle drei Wochen, bis zur Progression der Erkrankung, nicht tolerierbaren Nebenwirkungen oder Abschluss der Therapie nach zwei Jahren. Faktoren für die Stratifikation war der Performance-Score der Eastern Cooperative Oncology Group (ECOG-Performance-Score) (0 vs. 1) und das Ausmaß der Erkrankung (rezidivierend vs. primär metastasierend) bei Einschluss in die Studie. Als primärer Endpunkt war das progressionsfreie Überleben (PFS [progression free survival]) festgelegt, sekundäre Endpunkte waren unter anderem OS und Sicherheit.

Für die Patienten unter Toripalimab zeigte sich eine signifikante Verbesserung des OS verglichen mit Placebo (HR=0,63; 95% KI 0,45-0,89; p=0,0083). Die Zwei-Jahres- und Drei-Jahres-OS-Raten waren 78 versus 65,1 Prozent beziehungsweise 64,5 versus 49,2 Prozent. Ein Effekt auf das OS im Toripalimab-Studienarm konnte in allen Subgruppen beobachtet werden, inklusive die Subgruppen mit starker beziehungsweise schwacher Expression von PD-L1. Die Inzidenzen für schwere Nebenwirkungen waren ähnlich in beiden Studienarmen. Allerdings waren Nebenwirkungen, die einen Studienabbruch zur Folge hatten unter Toripalimab häufiger als unter Placebo (11,6% vs. 4,9%), ebenso wie immunvermittelte Nebenwirkungen (54,1% vs. 21,7%) und schwere immunvermittelte Nebenwirkungen (9,6% vs. 1,4%). (ja)