Nationale VersorgungsLeitlinie Chronische Herzinsuffizienz veröffentlicht24. Oktober 2019 Foto: © Henrik Dolle – Adobe/Stock Am 22. Oktober ist die überarbeitete 3. Auflage der Nationalen VersorgungsLeitlinie (NVL) Chronische Herzinsuffizienz erschienen. Sie ist auf den Internetseiten des Ärztlichen Zentrums für Qualität in der Medizin (ÄZQ) frei verfügbar. Herzinsuffizienz ist in Deutschland der häufigste Grund für Klinikeinweisungen und gehört zu den häufigsten Todesursachen. Ziel der Nationalen VersorgungsLeitlinie ist es, die Versorgung von Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz zu verbessern. Dazu hat eine multidisziplinär zusammengesetzte Leitliniengruppe mit Vertretern aus 20 Fachgesellschaften und Organisationen neue Erkenntnisse aus Forschung und Versorgung geprüft, diskutiert und in einem formalen Konsens Empfehlungen ausgesprochen. Für die 3. Auflage der Leitlinie wurden u. a. die Inhalte der Kapitel zu Diagnostik, Therapieplanung, nicht medikamentöser Therapie, Komorbiditäten, akuter Dekompensation, Rehabilitation und Palliativversorgung komplett überarbeitet. Die Inhalte der bereits 2017 aktualisierten Kapitel zur medikamentösen und invasiven Therapie sowie zur Versorgungskoordination wurden geprüft und bestätigt. Die 3. Auflage der Leitlinie betont einen individuellen Behandlungsansatz, der Begleiterkrankungen, psychosoziale Aspekte und Präferenzen der Patienten mit berücksichtigt. Diskutiert werden beispielsweise der Stellenwert körperlichen Trainings, Besonderheiten der Behandlung bei Ko- und Multimorbidität, Kriterien für eine stationäre Einweisung, Indikationen für Reha-Maßnahmen und die frühzeitige Planung für palliative Situationen. Erstellt nach den methodischen Vorgaben der evidenzbasierten Medizin, beruhen die Empfehlungen der Leitlinie sowohl auf der wissenschaftlichen Evidenz aus Studien als auch auf der klinischen Expertise des multidisziplinären Expertengremiums sowie auf Erfahrungen von Betroffenen, die durch Patientenvertreter eingebracht wurden. Details zur methodischen Vorgehensweise, wie Evidenzbewertung oder Interessenkonfliktmanagement, werden zeitgleich im Leitlinienreport veröffentlicht. Als integraler Bestandteil der NVL wurden im Zuge der Überarbeitung weitere Patientenblätter zu wichtigen Entscheidungs- oder Informationssituationen entwickelt. Diese evidenzbasierten Materialien in laiengerechter Sprache beruhen auf den Empfehlungen der NVL. Sie sollen die behandelnden Ärzte in der Beratung der Patienten unterstützen und so zur gemeinsamen Entscheidungsfindung beitragen. Das Programm für Nationale VersorgungsLeitlinien steht unter der Trägerschaft von Bundesärztekammer (BÄK), Kassenärztlicher Bundesvereinigung (KBV) und der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). Zu ausgesuchten Erkrankungen hoher Prävalenz werden unter Berücksichtigung der Methoden der evidenzbasierten Medizin versorgungsbereichsübergreifende Leitlinien entwickelt und implementiert. Mit der Durchführung, Organisation und methodischen Begleitung wurde das Ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ) beauftragt. Publikation: Bundesärztekammer (BÄK), Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). Nationale VersorgungsLeitlinie Chronische Herzinsuffizienz – Langfassung, 3. Auflage, 2019; dx.doi.org/10.6101/AZQ/000465 Weitere Informationen:https://www.leitlinien.de/nvl/herzinsuffizienz – Themenseite NVL Chronische Herzinsuffizienzhttps://www.leitlinien.de/nvl/html/nvl-chronische-herzinsuffizienz/3-auflage/kap… – NVL Chronische Herzinsuffizienz https://www.leitlinien.de/mdb/downloads/nvl/herzinsuffizienz/ph/herzinsuffizienz… – Flyer: Was ist wichtig? Was ist neu?
Mehr erfahren zu: "NSTE-ACS: Neue Risikoeinstufung auf Basis Künstlicher Intelligenz" NSTE-ACS: Neue Risikoeinstufung auf Basis Künstlicher Intelligenz Mithilfe Künstlicher Intelligenz entwickelten Forscher den GRACE-Score zur Abschätzung des Risikos von Patienten mit akutem Koronarsyndrom ohne ST-Hebung (NSTE-ACS) weiter. Damit lässt sich die Behandlung offenbar gezielter steuern.
Mehr erfahren zu: "Genetische Grundlagen der Gehirnalterung identifiziert" Genetische Grundlagen der Gehirnalterung identifiziert Forschende der Humboldt-Universität zu Berlin untersuchten die genetischen Grundlagen der Gehirnalterung. Daten von über 56.000 Teilnehmenden zeigen, welche Gene und beeinflussbaren Faktoren das Tempo der Gehirnalterung bestimmen. Die Ergebnisse liefern […]
Mehr erfahren zu: "Patientenversorgung nach bestem verfügbaren Wissensstand bis heute nicht sichergestellt" Patientenversorgung nach bestem verfügbaren Wissensstand bis heute nicht sichergestellt Zum Welttag der evidenzbasierten Gesundheitsversorgung (20.10.) hat Cochrane Deutschland für das Land noch Nachholbedarf bei diesem Thema ausgemacht.