Nervenblockaden bei Knieendoprothetik: Vorteile für Adduktorenkanalblock?

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Wissenschaftler aus Kanada und den USA haben in einer Netzwerk-Metaanalyse den Effekt verschiedener Nervenblockaden, die im Rahmen einer Knie-Totalendoprothetik (TEP) zusätzlich zu einer lokalen Infiltrationsanästhesie (LIA) verabreicht wurden, untersucht.

Konkret handelte es sich um einen Adduktorenkanalblock (ACB) kontinuierlich oder als Einzeldosis, jeweils allein oder in Kombination mit einer einmaligen Blockade des Zwischenraums zwischen der Arteria poplitea und der Kapsel des hinteren Knies (iPACK-Block) im Hinblick auf postoperative Analgesie und Funktion.

Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass im Vergleich zur LIA allein die Kombination von LIA und kontinuierlichem ACB eine statistisch überlegene Analgesie bietet. Das Ausmaß dieser zusätzlichen analgetischen Vorteile ist jedoch klinisch fraglich, wie die Autoren selbst anmerken.

In der Metaanalyse berücksichtigten die Wissenschaftler 27 randomisierte Studien (2317 Patienten), die die Ergänzung der LIA durch einen einmaligen oder kontinuierlichen ACB mit oder ohne einmalige Injektion am iPACK bei einer Knie-TEP untersuchten. Die beiden primären Endpunkte waren die Fläche unter der Kurve der Schmerzwerte über 24 bis 48 Stunden und die postoperative Funktion nach mehr als 24 Stunden.

Bezüglich der Schmerzen wies die Kombination von kontinuierlichem ACB mit einmaligem iPACK-Block die höchste P-Score-Wahrscheinlichkeit (89 %) auf, am wirksamsten zur Schmerzkontrolle zu sein. Die Verwendung eines kontinuierlichen ACB ohne iPACK-Block wies indes die höchste P-Score-Wahrscheinlichkeit (87 %) auf, am effektivsten für die post­operative Funktion zu sein. (ah)