Neuartiges radioaktives Medikament gegen Brustkrebs erstmals in den USA eingesetzt4. August 2025 Bild: ©Mayo Clinic Die Mayo Clinic hat im Rahmen einer internationalen, multizentrischen klinischen Studie eine erste Person in den USA mit einem neuartigen radioaktiven Medikament gegen fortgeschrittenen Brustkrebs behandelt. Das in dieser klinischen Studie verwendete Medikament enthält Actinium-225, ein Radiopharmakon mit Alpha-Strahlung, das ursprünglich für einen Subtyp gastroenteropankreatischer neuroendokriner Tumoren entwickelt wurde. Diese Tumoren sind selten und können sich in der Bauchspeicheldrüse und im Magen-Darm-Trakt bilden. Actinium-225 soll auf seinem Weg durch das Blut an Krebszellen binden und dort eine starke und präzise Strahlung abgeben, ohne gesunde Zellen zu schädigen. Die Forscher der Mayo Clinic in Florida sind die ersten, die diese Therapie in Amerika bei einer Patientin mit metastasiertem Brustkrebs anwenden. Die unverblindete Phase-Ib/II-Studie wird an allen drei akademischen Standorten der Mayo Clinic in Rochester, Phoenix und Jacksonville sowie etwa 20 weiteren Standorten in den USA durchgeführt. Leitender Prüfarzt ist Dr. Geoffrey Johnson, Professor für Radiologie und führender Experte für radiopharmazeutische Therapien. An der Mayo Clinic laufen derzeit fast 20 klinische Studien zu radiopharmazeutischen Therapien, zehn weitere sind in Vorbereitung und zielen auf viele verschiedene Krebsarten ab. Die Mayo Clinic in Rochester behandelt nach eigenen Angaben mehr Patienten mit modernen Radiopharmaka-Therapien wie Lutetium-Dotatate bei neuroendokrinen Krebserkrankungen und Lutetium-PSMA bei Prostatakrebs als jedes andere Zentrum weltweit. Wie 4,5-kg-Hantel versus Mack Truck Lutetiumdotatate und Lutetium-PSMA sind Beta-emittierende Radiopharmaka. Sie verwenden Beta-Partikel, winzige subatomare Teilchen, um eine schwache Strahlung abzugeben. Im Gegensatz dazu verwenden Alpha-emittierende Radiopharmaka Alpha-Partikel, die 8000-mal massereicher sind als Beta-Partikel und nach ihrer Freisetzung aus dem Therapeutikum nur drei Zelldurchmesser weit fliegen. „Alpha-Emitter können daher eine deutlich stärkere Wirkung über eine kürzere Distanz erzielen. Wenn man bedenkt, dass das Abtöten einer Krebszelle mit dem Einreißen einer Mauer vergleichbar ist, dann ist der Unterschied so groß, als würde man eine 4,5-Kilo-Hantel (Beta) gegen eine Mauer werfen oder aber einen voll beladenen Mack Truck (Alpha)“, erläutert Johnson. „Das Potenzial des Alpha-Strahlers liegt in seiner Kraft und seiner Fähigkeit, selbst einzelne Krebszellen präzise abzutöten, ohne das umliegende gesunde Gewebe zu schädigen. Damit stellt er eine Therapie der nächsten Generation dar.“ Präklinische Studien deuten darauf hin, dass Actinium-225-Dotatate, das auf die Expression des Somatostatin-Rezeptors Subtyp 2 abzielt, im Labor Machbarkeit und potenzielle Wirksamkeit für die Behandlung von ER-positivem metastasierten Brustkrebs gezeigt hat. Das Medikament wurde von RayzeBio Inc., einem Unternehmen von Bristol Myers Squibb, entwickelt, dem Sponsor der aktiven klinischen Phase-Ib/II-Studie. Studientitel: Phase 1b/2 Open-label Trial of 225Ac-DOTATATE (RYZ101) in Subjects with Estrogen Receptor-positive (ER+), Human Epidermal Growth Factor Receptor 2 (HER2)-negative, Locally Advanced and Unresectable or Metastatic Breast Cancer Expressing Somatostatin Receptors (SSTRs) and Progressed After Antibody-drug Conjugates And/or Chemotherapy (TRACY-1) Beschreibung: Unverblindete Phase Ib/II-Studie mit 225Ac-DOTATATE (RYZ101) allein und in Kombination mit Pembrolizumab bei Patientinnen mit Östrogenrezeptor-positivem, HER2-negativem inoperablem oder metastasiertem Brustkrebs mit Somatostatin-Rezeptoren.Sponsor: RayzeBio Inc. https://clinicaltrials.gov/study/NCT06590857
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