Neue Amerikanische Leitlinie zum SSNHL23. August 2019 Foto:©motortion /Adobe Stock Die US-amerikanische Faschgesellschaft für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde – Kopf-Hals-Chirurgie (American Academy of Otolaryngology – Head And Neck Surgery, AAO-HNS) hat eine neue Leitlinie für die klinische Praxis zum plötzlichen sensorineuralen Hörverlust (SSNHL) veröffentlicht. Sie soll die Versorgung der Betroffenen optimieren. „Der plötzliche Verlust des Gehörs ist für Patienten ein beängstigendes Symptom und kann ihre Lebensqualität dramatisch beeinflussen“, betont Seth R. Schwartz, MD, MPH, der bereits an der Leitlinie von 2019 sowie an dem aktuellen Update mitgearbeitet hat. Den plötzlichen sensorineuralen Hörverlust schnell zu erkennen und entsprechend zu managen könne die Wiederherstellung des Gehörs und damit die Lebensqualität verbessern, so Schwartz weiter. Plötzlicher Hörverlust ist definiert als eine schnell eingetretene subjektive Wahrnehmung einer Verschlechterung des Gehörs in einem oder beiden Ohren. Dabei kann es sich um eine Schallleitungsschwerhörigkeit (CHL), einen sensorineuralen Hörverlust (SNHL) oder einen kombinierten Hörverlust – also CHL und SNHL im selben Ohr – handeln. CHL und die Schallleitungskomponenten des kombinierten Hörverlustes können auf eine Auffälligkeit im Gehörgang, des Trommelfells oder dem Mittelohr zurückzuführen sein. Die initialen Empfehlungen der neuen Leitlinie gehen auf die Unterscheidung von SSNHL und CHL bei der ersten Präsentation mit Hörverlust ein. Sie stellen außerdem die Notwendigkeit heraus die seltenen Fälle des nicht idiopathischen SSNHL zu identifizieren, um diese Patienten von Patienten mit idiopathischem plötzlichem Hörverlust (ISSNHL) zu unterscheiden. Diese sind die Zielgruppe des Großteils der Neuempfehlungen der Leitlinie. Nach Angaben der Fachgesellschaft legt die Leitlinie den Fokus auf die Verbesserung der Qualität und sollte so die diagnostische Genauigkeit verbessern, das schnelle Maßnahmen erleichtern, Unterschiede im Management der Erkrankung verkleinern, die Anzahl unnötiger Tests und Bildgebungsverfahren verringern und das Gehör und die Ergebnisse der Rehabilitation für die betroffenen Patienten verbessern. „Der plötzliche sensorineurale Hörverlust, insbesondere wenn er von Tinnitus und Schwindel begleitet ist, kann einen großen Verlust an Lebensqualität bedeuten“, betont Schwartz. „Die Patienten leiden möglicherweise und Angst und Frustration, wenn es nicht möglich ist den Grund für den Hörverlust herauszufinden.“ Der Einfluss der Erkrankung auf Funktion und Wohlbefinden des Patienten unterstreiche die Bedeutung eines Leitlinien-Updates, um die Versorgung der Patienten zu optimieren, so Schwartz weiter. Das Uptdate legt besonderen Wert auf die Dringlichkeit beim Management der Erkrankung, indem sie die Bedeutung eines frühen Hörtests betont, um die Diagnose zu sichern und eine frühzeitige Therapie einzuleiten. Neu im Vergleich zur alten Leitlinie sind unter anderem: die Einbeziehung neuer Evidenzprofile, um Möglichkeiten zur Qualitätsverbesserung miteinzubeziehen der Einschluss von zehn Praxisleitlinien, 29 neuen systematischen Übersichtsanalysen und 36 aktuellen randomisierten kontrollierten Studien ein Algorithmus, der skizziert wie die zehn „Key Action Statements (KASs) in die Patientenversorgung integriert werden können und ein verstärkter Fokus auf Patientenschulungen und Shared-decision-making mit Werkzeugen, die dabei helfen können. Die Autoren des Guideline-Updates raten insbesondere von folgenden Maßnahmen ab: eine Rountine-mäßige Computertomographie des Kopfes bei der Erstuntersuchung eines Patienten, der vermutlich SSNHL hat Rountine-Labor-Tests bei Patienten mit SSHNL Routine-mäßige Verschreibung von antiviralen, thrombolytischen, vasodilatorischen oder vasoaktiven Wirkstoffen bei Patienten mit SSHNL. (ja)
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