Neue Einsichten in den programmierten Zelltod: Grundlagen für neue Therapien 4. Januar 2022 Abbildung: © MQ-Illustrations/stock.adobe.com Der Forschungsbereich Translationale Entzündungsforschung an der Medizinischen Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg hat 2021 zwei neue Übersichtsarbeiten veröffentlicht und liefert damit wichtige Erkenntnisse zur Apoptose. In den vergangenen Jahren konnte die Forschungsgruppe von Prof. Inna N. Lavrik unter anderem Forschungsergebnisse zum Verständnis der Regulation des Rezeptors CD95/Fas im Signalweg des programmierten Zelltods gewinnen. Dieser Rezeptor löst den zellulären Selbstmord aus. Die erste Publikation befasst sich mit Mutationen von CD95 bei dem Autoimmun-Lymphoproliferative Syndrom (ALPS), einer seltenen angeborenen Krankheit, bei der das Abwehrsystem fehlgesteuert und die Anzahl der Lymphozyten erhöht ist. Dabei wurden Mutationen von CD95, sowie deren Einfluss auf die strukturellen Aspekte thematisiert und diskutiert. Die zweite Übersichtsarbeit thematisiert die Rolle des Proteins c-FLIP, welches den programmierten Zelltod in Krebszellen reguliert. Dieses Protein ist in Krebszellen in höheren Mengen als in gesunden Zellen vorhanden, was zur Hemmung des programmierten Zelltods führen kann. In dieser Publikation wurden hoch moderne Ansätze präsentiert, wie c-FLIP durch niedermolekulare Verbindungen (sogenannten small molecules), sowie miRNAs oder Histon-Deacetylase (HDAC) Inhibitoren gehemmt werden kann, um Krebszellen effizienter zu töten. Inna Lavrik, Leiterin der Arbeitsgruppe Translationale Entzündungsforschung an der Universitätsmedizin Magdeburg. (Foto: © privat) Lavrik erklärt: „Das Verständnis der dreidimensionalen Struktur von Schlüssel-Proteinen innerhalb des programmierten Zelltods wie CD95 und c-FLIP eröffnet neue Wege für die Entwicklung innovativer therapeutischer Strategien. In dieser Hinsicht stellen die neuen Technologien der Strukturmodellierung und des rationalen strukturbasierten Wirkstoffdesigns einen enormen Vorteil dar. Diese Methoden ermöglichen die Entwicklung von 3-D-Strukturmodellen und somit Vorhersagen über molekulare Wechselwirkungen innerhalb von Proteinkomplexen. CD95 und c-FLIP übernehmen eine zentrale Rolle bei Entzündungs- und Krebserkrankungen, weshalb die Analyse ihrer molekularen Mechanismen unter strukturellen Gesichtspunkten neue Perspektiven zur Entwicklung therapeutischer Medikamente eröffnet.“
Mehr erfahren zu: "Durch Alkohol verursachte Leberschäden: Sport und gute Ernährung vermitteln offenbar geringeres Mortalitätsrisiko" Durch Alkohol verursachte Leberschäden: Sport und gute Ernährung vermitteln offenbar geringeres Mortalitätsrisiko In einer neuen Studie haben Wissenschaftler untersucht, wie körperliche Aktivität und die Qualität der Ernährung mit unterschiedlichen Leveln und Mustern des Alkoholkonsums interagieren – mit dem Ergebnis, dass gesundes Essen […]
Mehr erfahren zu: "DMKG: Moderne Migränetherapien werden zu wenig genutzt" DMKG: Moderne Migränetherapien werden zu wenig genutzt Seit Jahren sind wirksame und gut verträgliche Migräneprophylaktika verfügbar, deren Anwendung auch von der aktuellen S1-Leitlinie empfohlen wird. Doch viele Menschen mit schwerer Migräne erhalten diese Medikamente erst spät. Das […]
Mehr erfahren zu: "Typ-1-Diabetes: Gutes Aufwachsen geht nur zusammen und auf Augenhöhe" Typ-1-Diabetes: Gutes Aufwachsen geht nur zusammen und auf Augenhöhe Die Social-Media-Kampagne #SagEsLaut startet ihre dritte Aktion im Jahr 2025: „Kinder und Jugendliche mit Diabetes“. Wie wachsen Kinder mit Typ-1-Diabetes gut auf und wie wachsen Eltern mit ihnen mit? Zwei […]