Neue Hinweise auf Ursachen einer COPD bei Nichtrauchern und Rauchern

Neue Forschungsergebnisse scheinen zu erklären, warum manche Niemalsraucher eine chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD) entwickeln.

Laut der in “Nature Genetics” veröffentlichten Studie lässt sich mit genetischen Unterschiede erklären, warum manche Menschen, die noch nie geraucht haben, eine COPD entwickeln, und warum manche Raucher ein höheres Risiko für diese Erkrankung haben als andere Raucher.

Im Verlauf der zweijährigen Studie ermittelten die Autoren bei jeder der 400.000 teilnehmenden Personen 20 Millionen Unterschiede in der DNA gemessen. Beim Abgleich mit Lungenfunktionsmessungen fanden die Forscher 139 neue genetische Unterschiede, die Einfluss auf die Lungengesundheit und eine COPD haben. Diese Unterschiede erhöhen laut den Studienautoren das neben dem Nikotinkonsum zusätzlich das Risiko, eine COPD zu entwickeln.

Obwohl Rauchen das Risiko einer COPD-Erkrankung erheblich erhöht, hat jeder fünfte Mensch, der an der Krankheit leidet, nie geraucht. Prof. Louise Wain von der University of Leicester, Hauptautorin der Studie, sagt: “Es ist allgemein bekannt, dass Rauchen ein Hauptrisikofaktor für COPD ist. Man weiß jedoch wenig über die Mechanismen, die bei Rauchern und Nichtrauchern gleichermaßen zur Entwicklung einer COPD führen. Unsere Studie liefert wichtige Hinweise darauf, warum manche Menschen eine COPD entwickeln und andere nicht. Sie liefert auch neue Erkenntnisse, die dazu beitragen werden, neue Behandlungsmethoden zu entwickeln, um den bei COPD-Patienten beobachteten Rückgang der Lungenfunktion zu stoppen.”

Die Forscher teilten die Menschen in zehn verschiedene genetische Risikogruppen ein, je nachdem, wie viele DNA-Unterschiede die Lungengesundheit beeinträchtigten. Acht von zehn Rauchern in der Gruppe mit dem höchsten genetischen Risiko entwickelten eine COPD. Menschen, die noch nie geraucht hatten, hatten insgesamt ein sehr viel geringeres Risiko, aber in der Gruppe mit dem höchsten genetischen Risiko erkrankten immer noch rund zwei von zehn Nichtrauchern an einer COPD. Insgesamt fand man 279 Unterschiede in der DNA, die die Lungengesundheit und das COPD-Risiko beeinflussen.

Prof. Martin Tobin, Vorsitzender des Leicester Precision Medicine Institute und Mitautor der Studie, fügt hinzu: “Wir sind nun näher an das Verständnis der genetischen Ursachen dieser Erkrankung bei Menschen gelangt, die niemals geraucht haben. Raucher scheinen ein ähnliches Muster genetischer Risikofaktoren zu besitzen, neben dem zusätzlichen Risiko des Tabakrauchens. Unsere Erkenntnisse können bei der Entwicklung neuer Therapien helfen, von denen beide Gruppen profitieren.”