Neue Leitung der HNO-Klinik am Universitätsklinikum Bonn21. April 2020 Sebastian Strieth ist neuer Direktor der HNO-Klinik am Universitätsklinikum Bonn. Foto: ©Alessandro Winkler / UK Bonn Prof. Sebastian Strieth ist neuer Direktor der HNO-Klinik am Universitätsklinikum Bonn. Der 46-jährige Nachfolger von Prof. Friedrich Bootz will das gesamte Spektrum auf hohem Niveau am Bonner Standort wissenschaftlich und klinisch weiterentwickeln. Seine Schwerpunkte: „Wir möchten kompetente Ansprechpartner für die operative Versorgung von Kopf-Hals-Tumoren sowie die Hörrehabilitation mit Cochlea-Implantaten in der Region sein.“ Prof. Sebastian Strieth kommt von der Universitätsmedizin Mainz, wo er als Leitender Oberarzt und stellvertretender Klinikdirektor der HNO tätig war. Seine akademische Ausbildung führte ihn unter anderem in die USA an das Zentrum für Kehlkopfchirurgie der Harvard Medical School in Boston. Dort setzte er sich mit neuartigen Behandlungsmethoden von Kopf-Hals-Tumoren auseinander. Neun Ärztinnen und zwölf Ärzte an der HNO-Klinik am Universitätsklinikum Bonn, einschließlich der Sektion Phoniatrie und Pädaudiologie, betreuen etwa 2600 stationäre Patienten jährlich, hinzu kommen rund 22.000 ambulante Behandlungen. Dabei werden die HNO-Ärzte von einem großen Team aus Pflegekräften und medizinisch-technischen Personal unterstützt. Unter der neuen Leitung von Strieth wird die Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde weiterhin in seiner ganzen Breite auf dem Campus Venusberg vertreten sein und neue Entwicklungen anbieten: „Es ist mein Ziel, die Spitzenposition der Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde am Universitätsklinikum Bonn national und international auch zukünftig weiter zu behaupten.“ Einfühlungsvermögen trotz hohem Kosten- und Zeitdruck Dabei ist für ihn Empathie gerade auch in der modernen Medizin mit hohen Kosten- und Zeitdruck eine wesentliche Tugend für das medizinische Personal. „Es ist mir wichtig, unseren Patienten stets die Sicherheit zu vermitteln, dass wir uns mit vollem Einsatz ihrer Gesundheit und ihren Sorgen widmen. Der Maßstab sollte hierbei eine Behandlung sein, wie man sie einem eigenen Verwandten wünscht“, sagt der neue Klinikdirektor. Im Hinblick auf den medizinischen Nachwuchs ist es Strieth wichtig, nachhaltig Strukturen für den Karriereweg als „Klinischer Wissenschaftler“ zu schaffen: „Jeder sollte die Möglichkeit haben, auf höchstem Niveau sowohl in der Patientenversorgung als auch in der Forschung tätig zu sein.“ Dazu will er zusammen mit dem Dekanat der Medizinischen Fakultät die Weiterentwicklung der Lehre im Zeitalter der Digitalisierung vorantreiben. Laserchirurgie bei kleinen Kopf-Hals-Tumoren oft erste Wahl Bösartige Tumore ausgehend von der Schleimhaut von Nase, Mundhöhle, Rachen und Kehlkopf haben in den letzten Jahren stark zugenommen. Ist der Tumor klein und hat noch nicht gestreut, wird aufgrund der besseren Heilungschancen in der Regel operiert. „Ein minimalinvasiver Eingriff mit einem Laser ist oftdie beste Lösung – gerade auch bei Kehlkopfkrebs. Denn er ist schonend, organerhaltend und erbringt gute funktionelle Ergebnisse beispielsweise bezüglich des Stimmerhalts“, sagt Strieth, der ein erfahrener Laserchirurg im Kopf-Hals-Bereich ist. Falls eine klassische Operation unvermeidbar ist, wendet Prof. Strieth anschließend plastisch-rekonstruktive Techniken mit Transplantation von Gewebe an, um unter anderem Einschränkungen des Schluckens und Sprechens zu beheben. Ein weiterer klinischer und wissenschaftlicher Schwerpunkt des neuen Klinikdirektors ist die Mikrochirurgie des Ohres: „Durch den Einsatz implantierbarer Hörsysteme können wir nahezu jede Hörstörung behandeln.“ Strieth ist Spezialist für die Cochlea-Implantat-Chirurgie. Zudem steht er für translationale Forschung in seinen Spezialgebieten, das heißt er und sein Team entwickeln an der Schnittstelle von vorklinischer und patientennaher Forschung unmittelbar Innovationen für den klinischen Einsatz. Optimale Vernetzung auf dem Bonner Campus Venusberg Eine Patientenversorgung auf höchstem Niveau an einem sehr erfolgreichen Universitätsklinikum und das starke Forschungsumfeld einer Exzellenzuniversität machen für Strieth den besonderen Reiz von Bonn aus. „Das moderne Zentrum für ambulantes Operieren und das onkologische Spitzenzentrum sowie das Sozialpädiatrische Zentrum, an denen wir uns aktiv beteiligen, sind für unser Fach Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde besonders zukunftsfähige Strukturen. Zudem wird es immer wichtiger werden, sich in interdisziplinären Querschnittsbereichen wie der Allergologie und der Schlafmedizin auf kompetente und kooperative Netzwerkstrukturen verlassen zu können“, freut sich der neue Klinikdirektor auf seine Arbeit am Universitätsklinikum Bonn. Durch die Lage und Verkehrsanbindung von Bonn sieht der Familienvater eines Sohnes weiterhin die Möglichkeit gemeinsamer Skiferien.
Mehr erfahren zu: "Neue Studie: weitaus weniger Mikroorganismen in Tumoren als bisher angenommen" Weiterlesen nach Anmeldung Neue Studie: weitaus weniger Mikroorganismen in Tumoren als bisher angenommen Ein Forschungsteam der Johns Hopkins University (USA) hat herausgefunden, dass sequenzierte Tumorproben deutlich weniger mikrobielles Erbgut aufweisen, das tatsächlich mit einer bestimmten Krebsart assoziiert ist, als bisher angenommen. Bisherige Ergebnisse […]
Mehr erfahren zu: "KI in der Medizin: Wie Patienten darüber urteilen" KI in der Medizin: Wie Patienten darüber urteilen Was denken Patienten über Künstliche Intelligenz (KI) in der Medizin? Eine internationale Studie liefert eine Antwort. Zentrales Ergebnis: Je schlechter der eigene Gesundheitszustand, desto eher wird der Einsatz von KI […]
Mehr erfahren zu: "Lassen sich Depressionen und Schmerzen über das Ohr bekämpfen?" Lassen sich Depressionen und Schmerzen über das Ohr bekämpfen? Depressionen, Schlafstörungen, Schmerzen – Millionen Menschen leiden unter langwierigen medizinischen Problemen. Forschende der Hochschule Fresenius und der Universität Düsseldorf arbeiten an einer ungewöhnlichen Lösung. Ausgerechnet das Ohr wird dabei wichtig.